Balve. Im Gedenken an die Toten durch Kriege und unnötige Kämpfe auf dem gesamten Erdball, trafen sich am Volkstrauertag wieder die Balverinnen und Balver sowie die Balver Vereine am Ehrenmal an der St.-Blasius-Kirche, um ihnen zu gedenken.
„Wir stehen hier, um den Gefallenen der beiden Weltkriege zu gedenken. Sie wurden Opfer von Kriegen, die durch Deutschland begonnen wurden“, erinnert Ortsvorsteher Matthias Streiter. „Die Gefallenen, egal ob Soldaten oder die Bevölkerung, sind immer Opfer einer gescheiterten Politik, welche nicht in der Lage war, Konflikte friedlich zu lösen. Auch waren die Gefallenen Opfer einer Gesellschaft, welche sich hat aufhetzten lassen. Durch verbrecherische Politik, die diese ermöglicht, geduldet und letztendlich mit unterstützt hat. Dieses darf nie wieder geschehen. Es ist um so wichtiger, dass wir als Gesellschaft, damals und jetzt und auch in Zukunft, Ausgrenzungen, Antisemitismus und Gewalt entgegentreten“.
Große Bedeutung am Volkstrauertag hat auch die Kranzniederlegung am Ehrenmal, welche durch die herabgelassenen Fahnen der Balver Vereine den Gefallenen die ihnen zustehende Ehre erwies.
Musikalisch wurde der Tag durch den Balver Musikverein und dem Männergesangverein passend untermalt. Mit leisen Tönen wurde hier schwermütig an die traurige Vergangenheit erinnert.
Der Volkstrauertag ist schon 100 Jahre alt. Eingeführt wurde er ursprünglich durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die vielen Millionen Opfer des Ersten Weltkrieges. Rund 9,4 Millionen Menschen starben damals binnen vier Jahren auf den Schlachtfeldern, eine ganze Generation junger Männer wurde ausgelöscht. Die erste offizielle Feierstunde zum Volkstrauertag fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt.
Ursprünglich war der Tag ein Gedenktag. 1934 machten die Nazis den Volkstrauertag dann zum „Heldengedenktag“, legten ihn auf den zweiten Fastensonntag und einen Staatsfeiertag, gestaltet von NSDAP und Wehrmacht. Fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge den Volkstrauertag als Gedenktag für die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft wieder ein.
Hier ein paar Impressionen der Andacht. Fotos: Sven Paul