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Balve. Auch wenn manche Personalabteilungen mittlerweile darauf verzichten, ist vielerorts das Bewerbungsfoto immer noch die Visitenkarte mit der man die Möglichkeit hat sich von den anderen Bewerbern abzuheben. Hier ist es entsprechend wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, bevor man zum kurzfristigen Handyschnappschuss greift.
Damit sind wir auch schon bei der wichtig­sten Anforderung an Ihr Bewerbungsfoto: Es sollte Ihre Qualifikation als zukünftiger Mitarbeiter des Unternehmens unterstreichen. Automatenbilder, Urlaubsfotos, Partyschnappschüsse oder Selfies sind hier ein No-Go. Es empfiehlt sich immer ein solches Foto von einem Profi machen zu lassen, wenn man nicht gerade selbst ausreichende Kenntnis in Fotografie und professioneller Bildbearbeitung hat. Wichtig ist natürlich auch, dass das Bild zwar optisch ansprechend, aber auch nicht übertrieben bearbeitet wirkt, hier ist Authentizität gefragt. Auch sollte das Bild nicht zu alt sein. Schließlich soll der künftige Arbeitgeber ja nicht denken, man sei nicht ausreichend motiviert. Apropos motiviert: Motiv des Bildes sollte immer der Bewerber sein. Landschaft oder gar andere Menschen im Hintergrund lenken den Betrachter nur unnötig ab. Ein neutraler Hintergrund sollte ruhig und möglichst weiß oder grau gewählt werden. Von knalligen Farben ist abzuraten, ebenso von unruhigen Mustern im Hintergrund oder starken Kontrasten. Wer das Bild dann doch selbst machen will, sucht sich am besten einen Platz mit gutem natürlichen Licht. Schatten, die durch falsche Beleuchtung entstehen, sind zu vermeiden.
Sollte man sich für ein Bewerbungsbild aus dem Arbeitsumfeld entscheiden, achtet man beim Fotografieren durch Wahl der Blende und der Brennweite darauf, dass der Hintergrund ausreichend unscharf ist, sodass man als Bewerber weiterhin im Fokus steht. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines Objektivs mit Festbrennweite. Moderne Handykameras können diesen sogenannten Bokeh-Effekt aber auch Software-seitig ins Bild reinrechnen und den Hintergrund künstlich unscharf gestalten. Das funktioniert mittlerweile mit erstaunlich guten Ergebnissen.
Die Kamera sollte auf Augenhöhe positioniert werden, sodass man auf den Betrachter weder überheblich noch unterwürfig wirkt. Wichtig ist auch, dass man die Wahl der Pose nicht nach dem letzten Instagram-Trend auswählt, sondern eher klassisch rüberkommt, zumindest, solange man sich nicht grad an der Schauspielschule oder Kunstakademie bewirbt. Leicht eingedreht, aber das Gesicht direkt in die Kamera gerichtet ist optimal. Die Augen schauen durch das Objektiv direkt den Betrachter des späteren Bildes an.

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Als Bildausschnitt sollte das Halbporträt gewählt werden, das bedeutet, dass man im Hochformat Kopf und Oberkörper ablichtet. Ellenbogen und Gürtel sind nicht zu sehen. Die Wahl der Kleidung sollte dem beruflichen Umfeld angepasst sein.
Wenn man unsicher ist, was in der Firma so getragen wird, hilft manchmal ein Blick auf die Website oder den Social-Media-Kanal des Unternehmens.
Natürlich sollte man sich nicht verkleiden. Die Person auf dem Bild sollte bei der Einladung zum Bewerbungsgespräch schon wiederzuerkennen sein. Natürlichkeit sollte sich auch im Gesichtsausdruck widerspiegeln, ein übertriebenes Grinsen kann genau so abschreckend sein, wie ein grimmiger Blick. Hier gilt es, wie bei den meisten Dingen, das gesunde Mittel zu finden. Ein gepflegtes Äußeres sollte sich selbst verstehen.
Wenn man seine Fotos bei einem professionellen Fotografen anfertigen lässt, wir man feststellen, dass dort die meisten dieser Hinweise ihre Berücksichtigung finden.
Das Bildformat in Deutschland ist üblicherweise 4 x 6 cm oder 6 x 9 cm. Übrigens kann der Arbeitgeber nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz kein Bewerbungsfoto mehr verlangen. Dies soll Diskriminierung vorbeugen. Ob man das als Bewerber so hält oder man die Chance nutzt, dem Wunsch-Arbeitgeber doch schonmal vor dem ersten Bewerbungsgespräch einen persönlichen optischen Eindruck zu vermitteln, bleibt jedem selbst überlassen. DP

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