(von links) Gerhard Schumacher, Peter Naumann und Angelos Ioannidis begleiten das Projekt. Fotos: Laura Berken 

Blintrop. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag wurden im Rahmen des Bergwaldprojekts 2.000 junge Eichen in Blintrop gepflanzt. Anders als in den Vorjahren handelte es sich diesmal nicht um einen öffentlichen Pflanztag, sondern um eine gemeinsame Aktion mit vier Helfergruppen.

Den Auftakt machten am Mittwoch Mitarbeiter der Firma Sea to Summit aus Bielefeld. Am Donnerstag folgte ein Team der Targobank sowie der Vorstand des Fußballvereins Fortuna Düsseldorf, begleitet von einem ehemaligen Spieler. Am Freitag reisten schließlich Studierende der Universität Witten/Herdecke an, um die letzen Bäumchen in die Erde zu setzen. Das Bergwaldprojekt wird dabei finanziell von der Stadt Neuenrade unterstützt.

Förster Angelos Ioannidis erklärte, dass es sich bei den gepflanzten Eichen um Traubeneichen aus Kroatien handelt – eine Baumart, die besser mit Trockenheit zurechtkommt. „Die sinkenden Niederschläge sind auch hier in der Region spürbar“, betont er. „Im Harz hat sich die Menge des Niederschlags im Vergleich zu früher sogar halbiert – die daraus resultierenden Waldschäden sehen wir inzwischen überall.“ Die trockenresistentere Traubeneiche habe sich bereits in anderen Forstbezirken bewährt. Sie ist eine heimische Art, die an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst wurde.

Auch Peter Naumann, Förster und Vorstandsmitglied des Bergwaldprojekts, ist überzeugt: „Wir müssen auf den Klimawandel reagieren. Nur so können wir einen qualitativen, stabilen Wald für die Zukunft sichern.“

Gepflanzt wurde auf einer Fläche von rund 4.000 Quadratmetern, die zum Schutz der jungen Pflanzen eingezäunt wurde. Zwischen die Eichen setzten die Helfer zudem Buchen, Birken und Vogelbeeren, um die Artenvielfalt zu fördern und den Nährstoffkreislauf zu sichern. „So entsteht ein widerstandsfähiger Wald, der sich langfristig selbst erhält“, erklärt Gerhard Schumacher, ehemaliger Kämmerer der Stadt Neuenrade.

Besonders motiviert zeigten sich die vier Studierenden Mark Krage, Laurent Renner, Hanna Hölscher und Lucie Jabs. Sie waren über die Universität auf das Projekt aufmerksam geworden und hatten sofort Interesse. „Es macht Spaß, sich für eine gute Sache einzusetzen“, sagten sie. Alle vier können sich vorstellen, auch im kommenden Jahr wieder mit dabei zu sein. Mark Krage hebt vor allem das selbstständige Arbeiten hervor: „Nach einem gemeinsamen Frühstück und einer kurzen Einweisung durften wir direkt loslegen. Man lernt viel dazu – das praxisnahe Arbeiten gefällt mir.“

Mit dem Einsatz der zahlreichen Helfer ist ein wichtiger Schritt hin zu einem zukunftsfähigen Wald gelungen. Die jungen Eichen stehen sinnbildlich für den gemeinsamen Willen, ein Stück Natur zu bewahren – für gegenwärtige und kommende Generationen. LB