Der Horrorparkour hatte es in sich. Einige mussten das Museum sogar verlassen.  Fotos: Aleksandra Mösta

Wocklum. In den meisten Haushalten gruselt und spukt es schon vor lauter Dekoration und auch die Kinder können es kaum abwarten von Haus zu Haus ziehen zu können und ihre Tüten mit Süßigkeiten zu füllen. Aus diesem Grund überlegten sich der märkische Kreis und die Träger des Museums der Luisenhütte, dass schon ein Wochenende vor Halloween eine aufregende Veranstaltung für die Kleinen stattfinden muss.

Nicht nur die Organisation ist eine Woche vor dem großen, gruseligen Tag um einiges leichter, sondern auch aufgrund zahlreicher Konkurrenzveranstaltungen, wird der Nachmittag im Museum jedes Jahr vorgezogen. Und dies scheint sich positiv bemerkbar zu machen. Nicht nur die Vorfreude und der Spaß steht den 8- bis 11-jährigen Kindern sichtlich ins Gesicht geschrieben, sondern auch die Resonanz wird von Jahr zu Jahr deutlich besser. Obwohl der Kinderhalloween bereits seit mehr als 10 Jahren in der Luisenhütte stattfindet, wird er heute noch von Jahr zu Jahr immer beliebter. In diesem Jahr waren die 100 verfügbaren Tickets innerhalb einer Woche ausverkauft und: „Hätte es die Möglichkeit gegeben, hätten wir sicherlich auch noch mehr Anmeldungen gehabt“, behauptet Bernadette Lange, die Museumspädagogin der Luisenhütte.

Erstmals wurden die Kinder, ihrem Alter entsprechend, in vier Gruppen aufgeteilt. Nachdem es dann also vier Gruppen, mit circa 25 gleichaltrigen Kindern gab, spalteten sie sich auf und widmeten sich den verschiedensten Aufgaben und Spielen. Während eine Gruppe sich auf eine aufregende Schnitzeljagd in den gruseligen Wald begab, machte eine andere Gruppe sich auf den Weg zum Horrorparkour im Museum. 15 Helferinnen und Helfer waren vor Ort, nicht nur um die Kinder zu beaufsichtigen, sondern auch um ein bemerkenswertes Theaterstück aufzuführen, bei dem die Kinder mit einbezogen wurden. Mit einer praktischen Teilhabe und lauter Bewegung durch die ganze Luisenhütte, wurde dafür gesorgt, dass keiner sich langweilte. Die Schauspieler verloren in dem Stück nicht nur einzelne Gliedmaßen, sondern die böse Frau des Hüttenmeisters, Katharina, jagte die Kinder auch durch die Luisenhütte, sodass die Kleinen das Museum zeitgleich näher kennenlernen und Wissen darüber erlangen konnten. Um das Ganze dennoch dem Alter gerecht einzuteilen, waren die kleinsten (8 Jahre alt) zuerst im Museum, während die 11-jährigen, also die Größten, sich das Spektakel zuletzt im Dunkeln ansahen.

Zeitgleich widmete sich eine andere der vier Gruppen dem Basteln. Gemeinsam wurden aus Klopapierrollen Halloween- und Horrorfiguren gebastelt. Auch hier hatten die Kinder ersichtlich Spaß und es wurden einige tolle und gruselige Figürchen hergestellt.

Ein weiterer Stopp für die verkleideten Halloweenfans war das Spielen. Mit halloweentauglichen Aktivitäten, wie beispielsweise dem Mumienwickeln mit Toilettenpapier, einem Slalomlauf mit Gespenstereiern und dem Spinnenpusten mit einem Strohhalm, wurde dafür gesorgt, dass keinem langweilig wurde und dass ein abwechslungsreiches Programm gegeben war. „Mir gefällt es, dass alles hier so vielfältig ist und dass man so viele Sachen machen kann.“, erklärte ein 11-jähriger glücklich.

Bei so viel Aufregung war eine Stärkung in jedem Fall nötig, weshalb es vor Ort auch eine „Horrorbar“ gab, welche die einzelnen Gruppen zwischen ihren Stationen besuchten. Hier konnten die Kinder nicht nur Wurst im Brötchen essen, sondern es gab außerdem Süßes und Saures und Softdrinks, also nahezu alles, was das Kinderherz begehrt.

Wenn die 8-11- jährigen erstmals all die Aufregung ganz ohne ihre Eltern überwunden haben, wurde nach dem Programm vor Ort noch eine gemeinsame Wanderung zum Stollen gemacht. Dort sollte der Fluch gebrochen werden, sodass die Kinder guten Gewissens und ohne jegliche Angst heim gehen und beruhigt schlafen konnten.

Das war also nochmal ein spannender und gruseliger Nachmittag, bevor die Luisenhütte am 31. Oktober ihre Pforten erstmals schließt und erst im Mai wieder eröffnet. Und trotz des sehr regnerischen und schlechten Wetters ließ sich am Samstagnachmittag keiner die Lust oder Laune verderben. AM