Mellen. Nicht die schwarze, sondern die heilige Barbara ist seit jeher die Schutzpatronin des Golddorfes Mellen und ihrer gedenkt man traditionell ganz am Anfang des Kirchenjahres am 4. Dezember im Rahmen einer heiligen Messe. In diesem Jahr führten die Zelebranten Dechant Andreas Schulte und Vikar Dominik Niemiec aus Hemer durch den Gottesdienst.
Barbara hatte der Legende nach einen schweren Stand. Im dritten Jahrhundert schwor sie dem Heidentum ab, deren Lehren sie auf Wunsch ihres Vaters eingesperrt in einen Turm erlernen sollte. Erbost über ihren Ungehorsam zerrte er sie vor Gericht, das sie zum Tode verurteilte. Letztlich war es der Vater selbst, der das Schwert führte und seine Tochter enthauptete. Vikar Niemiec erinnerte in seiner Predigt an die Legende.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von Manfred Stein an der Orgel und dem gemischten Chor „Melodie Mellen“ mit den Stücken „Maria durch ein Dornwald ging“, „Hallelujah, salvation and glory“ und „Irische Segenswünsche“ begleitet.
Bestattungskultur habe sich verändert
Nach der Messfeier bekamen die Gäste die traditionellen Kirschäste, die jetzt in warmes Wasser gestellt an Weihnachten blühen sollen. Im Anschluss ging es noch ins Pfarrheim, wo Kirchenvorstand Helmut Schäfer über die Arbeit des vergangenen Jahres berichtete. Mit der MediaKi habe Mellen ein echtes Alleinstellungsmerkmal im Pastoralverbund, der nun gemeinsam mit Hemer in einen gemeinsamen „Pastoralen Raum“ übergehe. Man freue sich über Krippenfiguren, die von der Oma einer Neu-Mellerin gestiftet wurden und nun den Eingang zum Pfarrheim schmückten. Im Pfarrheim finde auch ein Mini-Weihnachtsbasar statt, dessen Einnahmen dem Kinderhospiz zugute kämen.
Gemeinsam mit den Bewohnern des Golddorfes freue man sich auf die Aventsfenster, die nun anstünden. Außerdem habe man im vergangenen Jahr als Alternativangebot zum Trostwald sogenannte „pflegefreie Urnengräber“ eingerichtet. Die Bestattungskultur habe sich verändert. Die Menschen seien nicht mehr in der Lage oder bereit dazu große Gräber zu pflegen, was zu dem Umstand geführt habe, dass viele alteingesessene Meller nach ihrem Ableben nicht mehr im Heimatort, sondern in Wocklum bestattet wurden. Dieser Entwicklung wolle man so entgegen wirken.
Kirchliche Flächen werden um 30% reduziert
Weiterhin wurden verschiedene Renovierungsmaßnahmen durchgeführt. Unter anderem wurden die Türen von Pfarrheim und Kirche gestrichen, so wie eine Seite des Pfarrheims. Künftig müsse man sich mit Blick auf die kirchlichen Immobilien auf Probleme einstellen. Das Erzbistum Paderborn habe die Maßgabe herausgegeben künftig 30 Prozent der kirchlichen Flächen zu reduzieren, um die damit verbundenen Kosten einzusparen. Grund dafür seien die sinkenden Kirchensteuereinnahmen. Wie man dieses Ziel erreichen könne sei fraglich. Jedenfalls werde man künftig keine Zuschüsse mehr in der bisherig gewohnten Höhe erhalten. Im Anschluss an Schäfers Worte gab es dann Pizzasuppe und warme und kalte Getränke, die sich die Gäste im gut gefüllten Pfarrheim schmecken ließen. DP