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Eisborn/Esslingen/Oberrödinghausen. (R.E.) Die geplante Steinbrucherweiterung in Eisborn/Asbeck um 86 ha sorgte in den vergangenen Wochen und Monaten dafür, dass verbale Giftpfeile von Befürwortern und Gegnern in die jeweilige Richtung geschossen wurden. Das Für und Wider gipfelte darin, dass der Firma Lhoist der Vorwurf gemacht wurde, die Eisborner und Asbecker Bürger bewusst belogen zu haben im Bezug auf die Erweiterungspläne. Da sich beide Parteien allem Anschein nach unversöhnlich gegenüber stehen, und der angestrebte „Runde Tisch“ so weit entfernt ist wie die Erde vom Mond, sollen jetzt auf Initiative von Rheinkalk Hönnetal zwei Mediatoren vom Esslinger Unternehmen „adribo“ einen Dialogprozess vorbereiten, um die Kriegsbeile begraben zu können.

Im Gespräch mit der HÖNNE-ZEITUNG machten Werkleiter Dr. Zacharias Grote und der Leiter Politik- und Bürgerdialog, Christian Zöller, deutlich, dass es ihr Wunsch ist, die Kommunikation auf eine sachliche Ebene zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, beauftragte die Firma Lhoist das Unternehmen „adribo“, als Mediatoren im Kontext der Erweiterungspläne aktiv zu werden.

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Prof. Dr. Roland Fritz.

Unsere Redaktion sprach am Wochenende mit Dr. Piet Sellke, um von dem Soziologen zu erfahren, wie er in diesen sicherlich schwierigen Dialog mit den „Streithähnen“ hinein gehen wird. „Mein Kollege, Prof.Dr. Roland Fritz (BILD oben), Mediator, Präsident des Verwaltungsgerichts a.D., und ich, Mediator und Berater für Organisationsentwicklung, arbeiten als allparteiliche Mediatoren und helfen den beteiligten Parteien, zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Wir haben insbesondere auch im Steine- und Erdenbereich eine Vielzahl solcher Verfahren durchgeführt. Uns ist es wichtig, zu betonen, dass wir kein inhaltliches Interesse verfolgen, sondern alle Seiten angemessen behandeln.“

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Nachdem die Firma Lhoist Dr. Piet Sellke mitteilte, dass von Firmenseite aus das Interesse an einer Lösung im Dialog vorhanden ist, sind erste Gespräche geführt worden. So beispielsweise unlängst mit dem Bürgermeister der Stadt Balve, Hubertus Mühling. Jetzt möchten die Mediatoren auch mit allen anderen Beteiligten reden, um zunächst die Bedingungen eines solchen Verfahrens zu klären sowie um die Bereitschaft hierfür zu erfragen.

Auch zum Eisborner Ortsvorsteher Martin Danne sowie zum Bürgerforum Eisborn ist zwischenzeitlich Kontakt aufgenommen worden, um den Verfahrensvorschlag darstellen. Ziel von Dr. Sellke ist es: „Wir wollen alle Interessenvertreter und somit auch die Bürgerinitiative gegen die Steinbrucherweiterung Eisborn an einen Tisch holen, an dem etwa 15 Personen Platz nehmen könnten, die sich alle auf Augenhöhe begegnen, sonst funktioniert das Ganze nicht.“ Wenn alle mitmachen, dann geht der Mediator aus Esslingen davon aus, dass der Dialogprozess im April beginnt.

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