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Balve. Die erste Ideenschmiede der Bürgerregion am Sorpesee war ein voller Erfolg. Mehr als 70 Engagierte aus Arnsberg, Balve, Neuenrade und Sundern haben in der letzten Woche ihre Erfahrungen und Zukunftswünsche zu den Themenschwerpunkten Wohnen, Ehrenamt, Wald und Landschaft sowie Mobilität eingebracht und damit für einen regen Austausch in historischer Atmosphäre im Stracken Hof in Endorf gesorgt.

Ein abwechslungsreiches Format erwartete die Besucher*innen: So starteten die Regionalmanagerinnen Leonie Loer und Annika Kabbert mit einer kleinen thematischen Einführung und konnten die Aufmerksamkeit der Interessierten durch spannende Projektbeispiele aus der gerade auslaufenden LEADER-Periode gewinnen. LEADER ist vielfältig und lebt von Ideen aus der Bürgerschaft war dabei die entscheidende Botschaft. Daran anknüpfend kamen insgesamt fünf Impulsgeber*innen zu Wort, die aus der Erfahrung von eigenen umgesetzten Projekten nicht nur berichteten, sondern auch zum Handeln motivierten.

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Was ist Leader?

LEADER ist Französisch und steht für: „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“, zu Deutsch: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Die Bürgerregion am Sorpesee mit den Städten Arnsberg, Balve, Neuenrade und Sundern ist eine von der EU und dem Land NRW anerkannte LEADER-Region. Die Region ist zum zweitem Mal LEADER-Region und erhält für die Förderperiode 2023 bis 2027 ff. Fördermittel in Höhe von 3,1 Mio. Euro. Inhaltliche Grundlage für die gemeinsame Arbeit ist eine Regionale Entwicklungsstrategie.

Lena Cramer und Irmgard Harmann-Schütz stellten das Mehrgenerationenhaus in Sundern-Hagen vor: Ein erfolgreiches Wohnprojekt, initiiert von sechs Hagener Familien, das es geschafft hat, neue Wohnformen ins Dorfleben zu integrieren, sich den verändernden Bedürfnissen im ländlichen Raum stellt und Antworten dafür findet. Dies ist ein Beispiel, welches sich durchaus auf andere Dörfer übertragen lässt.

Wie kann man das Ehrenamt durch digitale Kommunikation unterstützen? Diese Frage stellte sich der Dorfverein Freiheit Affeln. Alexander Bender zeigte anschaulich wie die Neuenrader Dörfer Affeln, Altenaffeln und Blintrop es geschafft haben, die Kommunikation und den Informationsfluss durch eine eigene App zu optimieren und alle Bürgerinnen und Bürger am Gemeinschaftsleben zu beteiligen. 1.200 Downloads bei 1.900 Einwohner*innen geben dem Erfolg dieses Vorhabens Recht.

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Über das Thema Wald und Landschaft konnte Franziskus von Ketteler aus erster Hand berichten. Er und sein Team haben die „Waldmeister“ ins Leben gerufen. Ein Projekt, welches schon bei den Jüngsten ansetzt. Das Ökosystem Wald wird Kindern und Jugendlichen spielerisch vermittelt. Das erlernte Wissen sollen diese dann auch an ihre Freunde und Familien weitergeben. Praxisnahe, pädagogische Arbeit, die zukunftsorientiert ausgerichtet ist, steht dabei im Vordergrund.

Ein anschauliches Beispiel für Mobilitätsangebote im ländlichen Raum konnte Franz Pieper aus der LEADER-Region 5verBund – Innovation durch Vielfalt zeigen. Der Kulturring Störmede hat ein Dorfbuskonzept entwickelt, welches voll aufgeht. Man kann vor Ort als Familie oder Verein einen Kleinbus mieten, um einen Ausflug zu unternehmen und dabei auf eigene PKWs verzichten. Auch ein ehrenamtlicher Fahrer steht zur Verfügung. Die Nachfrage ist hoch und ein Folgeprojekt bereits geplant, verrät Franz Pieper.

Mit diesen vier motivierenden Impulsen gingen die Teilnehmer*innen vor Ort in kleine Workshopgruppen. Es wurde sehr rege diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Auch die ein oder andere konkrete Projektidee ist entstanden. So wurde beispielsweise über die Installation einer digitalen Plattform gesprochen, um Wohnangebote und leerstehende Immobilien mit Potenzial für neue Wohnkonzepte bekanntzumachen. Zum Thema bürgerschaftliches Engagement wurde die Einrichtung einer Ehrenamtsbörse und der niederschwellige Zugang zur Beteiligung diskutiert. Die Anpflanzung eines Zukunftswaldes gemeinsam mit kleinen und großen Bürger*innen vor Ort, war ebenfalls ein spannender Vorschlag. Die Entwicklung eines praxisorientierten Mitfahrtsystems auf den Dörfern stand auf der Ideenliste der Mobilitätsgruppe.

Daran gilt es nun anzuknüpfen und alle interessierten Akteure nochmals zusammenzubringen, um mit Hilfe von LEADER-Fördermitteln, Vorhaben mit Potenzial umzusetzen und die Region nachhaltig zu stärken.

Abgerundet wurde die Veranstaltung von einem unterhaltsamen Auftritt des Musikvereins Balve, der mit dem neu gegründeten Klarinetten-/Gitarrenensemble unter Leitung von Elvira Klein, für einen stimmungsvollen Ausklang sorgte. So konnten die Gespräche bei einem Kaltgetränk und regionalen Häppchen fortgeführt und das ein oder andere neue Netzwerk geknüpft werden. Die beiden Regionalmanagerinnen nehmen die Motivation des Abends mit in ihre zukünftige Arbeit und sind sich sicher, daraus gewinnbringende LEADER-Projekte initiieren zu können.

 

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