Neuenrade/Düsseldorf. Es ist die umweltfreundlichste Fortbewegungsart der Welt, und deshalb soll das Gehen in Neuenrade nun mehr Aufmerksamkeit bekommen: Beim landesweiten Wettbewerb um einen professionellen „Fußverkehrs-Check“ wurde Neuenrade vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW als Teilnehmer ausgewählt. In dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung ist Neuenrade seit Oktober 2022 Mitglied.
„Gehen hält fit und ist gut fürs Klima“, sagte Minister Oliver Krischer bei der Urkundenübergabe im Verkehrsministerium am Montag. „Um sicher und bequem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, brauchen wir fußgängerfreundlich gestaltete Wege und Plätze. Mit den »Fußverkehrs-Checks« unterstützen wir Städte, Kreise und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei, Fußwege attraktiver und sicherer zu machen. Ich freue mich, dass jetzt zwölf weitere Kommunen unser Angebot annehmen. Gemeinsam sorgen wir für eine höhere Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land.“
Gemeinsamer Einsatz für Fußgänger
„Fußverkehrs-Checks“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW. Daniela Niestroy-Althaus, Leiterin der Koordinierungsstelle Westfalen-Lippe des Zukunftsnetz Mobilität NRW, erläutert das praktische Prinzip: „Die Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – vor Ort haben Teilnehmer die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen an einem gemeinsamen Beispiel zu diskutieren.“ Durch den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Bürgerschaft kann so auch die Beteiligungskultur gestärkt werden.
Um einen professionellen und zielführenden Ablauf zu gewährleisten, begleitet und moderiert ein Fachbüro den Prozess und wertet die Ergebnisse aus, damit die Verwaltung von Neuenrade darauf mit konkreten Maßnahmen aufbauen kann. 30 Kommunen hatten sich landesweit beworben, zwölf bekamen den Zuschlag. Für die Gewinner des Wettbewerbs ist der gesamte Fußverkehrs-Check kostenlos, er wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Konkrete Pläne in Neuenrade
Für Neuenrade gibt es schon konkrete Pläne. „Wir wissen genau, wo wir ansetzen wollen. Vor allem in der Kernstadt von Neuenrade nehmen wir die Schulwege sowie den Bereich zwischen Burgschule und Niederheide mit dem Kreuzungsbereich Mühlendorf genau unter die Lupe“, sagt Bürgermeister Antonius Wiesemann. „Außerdem nehmen wir den Verkehrs-Check zum Anlass, einen genauen Blick auf die Barrierefreiheit zu werfen. Durch den professionellen Check und die Begleitung durch ein Fachbüro bekommen wir die Chance, in die Fußverkehrsförderung einzusteigen und gleichzeitig die Bürgerbeteiligung voranzutreiben.“ Bereits für nächste Woche Freitag, 5. Mai, ist das Auftaktgespräch mit dem Planungsbüro geplant.
Bewährte Methode für Kommunen
Die „Fußverkehrs-Checks NRW“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Die bewährte Methode enthält mehrere Bausteine. Bege-hungen sind das Kernstück – sie geben den Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen zu diskutieren. Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürgern und Experten erarbeitet werden.
Die verschiedenen Etappen werden von einem Planungsbüro begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Zudem werden die Ergebnisse abschließend durch das Planungsbüro im politischen Ausschuss der jeweiligen Kommune vorgestellt. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW sensibilisiert Verwaltung, Politik und Bürgerschaft mit dem Projekt für die Bedeutung des Zu-Fuß-Gehens als Verkehrsmittel und bietet den Kommunen einen Anstoß, in die Fußverkehrsförderung einzusteigen.
Das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät und unterstützt die Kommunen bei der Generierung möglicher Fördermittel. Die Kosten werden vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen.
Titelfoto: Neuenrades Bürgermeister Antonius Wiesemann war Montag im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Düsseldorf und hat dort die Urkunde für den Fußverkehrs-Check 2023 erhalten. Foto: Smilla Dankert