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Balve. In der Leitstelle des Märkischen Kreises und in der Kreispolizeibehörde mehren sich Fehlanrufe aus den Mobilfunknetzen an die Notrufnummern 112 und 110. Hauptgrund sind sogenannte „Hosentaschenanrufe“. Was sich dahinter verbirgt – und wie sie vermieden werden können.

Das Smartphone liegt still in der Hosen- oder Jackentasche. Und dann passiert es: Ein kleiner Stupser auf das Display und das Gerät telefoniert los – ohne, dass man es ahnt. Sogenannte „Hosentaschenanrufe“ landen oftmals an Orten, an denen sie nicht landen sollen – wie zum Beispiel in der Leitstelle des Märkischen Kreises oder in der Kreispolizeibehörde MK. Der Eigentümer bemerkt das oftmals nicht. Die Gefahr eines unbeabsichtigten Anrufs ist bei kurzen Rufnummern wie den Notrufnummern 110 und 112 besonders hoch.

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Auch in der Kreisleitstelle und bei der Polizei Märkischer Kreis mehren sich Fehlanrufe aus den Mobilfunknetzen. Es handelt sich um ein weltweites Problem. Erreicht ein solches Telefonat die Leitstelle oder die Polizei, ist von den Disponenten höchste Konzentration gefordert. Sie müssen aus den Geräuschen heraushören, ob es sich um einen unbeabsichtigten Anruf handelt oder ob ein Unglück geschehen ist. Jeder Anruf wird mit der gleichen Akribie behandelt. Erst wenn sicher ist, dass es sich nicht um einen Notfall handelt, wird das Gespräch unterbrochen.

Ursache

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Die Anrufe werden offensichtlich automatisch und ohne Zutun der Endgerätenutzer ausgelöst. Ursache ist wohl ein Android-Update. Seit Herbst 2022 wurde durch die Gerätehersteller Android 13 auf die Handys ausgerollt. In diesem Update sind verschiedene Funktionen enthalten, die es Nutzern erleichtern sollen, einen Notruf auszulösen. Diese eigentlich gut gemeinten Funktionen sorgen allerdings dafür, dass Notrufe versehentlich ausgelöst werden. Je nach Hersteller des Handys werden die Updates direkt oder nach einiger Zeit ausgespielt, so dass sich die Fehlanruf-Problematik in Deutschland vor allem in den vergangenen Wochen deutlich bemerkbar gemacht hat.

Das Problem ist von den Leitstellen bereits an die jeweiligen Hersteller herangetragen worden. Sie haben erneut ein Update bereitgestellt, das die Fehlanruf-Problematik beheben soll. Bis das Update auf allen Endgeräten installiert worden ist, kann es einige Zeit dauern.

Appell von Leitstelle und Polizei

Die Leitstelle und die Polizei des Märkischen Kreises bitten die Bürgerinnen und Bürger daher, das Android-Update auf die Endgeräte zu installieren, um das Problem mit Fehlanrufen in den Leitstellen deutlich zu reduzieren.    pmk


Titelfoto: Kreisleitstelle und Kreispolizeibehörde des Märkischen Kreis appellieren: Android-Update installieren und damit Fehlanrufe in Leitstellen vermeiden. Symbolfoto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis