Oberrödinghausen/Eisborn. CO2-Reduzierung, regenerative Stromerzeugung und die Transformation hin zu einer CO2-armen Kalkproduktion – beim Besuch des Landesverbandes NRW der KlimaUnion des Lhoist-Kalkwerks Hönnetal gab es einiges zu besprechen. Allen voran: Das ehrgeizige Projekt Everest. Lhoist strebt an, mit diesem Pilotprojekt in seinem Stammwerk in Wülfrath-Flandersbach, dem größten Kalkwerk Europas, der führende Hersteller von nahezu CO2-freiem Kalk zu werden. Doch auch der Standort Hönnetal, das zweitgrößte Kalkwerk Deutschlands, biete sehr gute Voraussetzungen für einen klimafreundlichen Umbau, heißt es in einer Pressemitteilung von Lhoist.
Ganz nach dem Vorbild in Flandersbach werden im Hönnetal bereits Maßnahmen umgesetzt, um langfristig die Unternehmens-Vision einer nahezu klimaneutralen Produktion anzugehen. Beispielsweise ist etwa eine schwimmende Photovoltaikanlage auf dem Sedimentationsbecken im Steinbruch – vielfach bekannt als „Blaue Lagune“ – denkbar. So könnten schätzungsweise 1.500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Eine PV-Anlage auf dem Dach der Werksverwaltung ist seit Sommer im Betrieb. Bilanziell werden bereits alle Werke von Lhoist in Deutschland seit Anfang 2021 mit 100-prozentigem Grünstrom versorgt.
„Kalk ist und bleibt ein unverzichtbarer Rohstoff“, verdeutlichte Werksleiter Stefan Flügge beim Gespräch mit der KlimaUnion NRW. „Deswegen versuchen wir heute schon Ideen und Maßnahmen hier vor Ort anzugehen, um auch in Zukunft den hohen Bedarf an Kalk zu decken – und das so CO2-arm wie möglich. Hierbei zahlt jedes erfolgreich umgesetzte Projekt langfristig auf unser Ziel ein.“
Reger Austausch auch zu Standortthemen
„Um zukünftig eine nahezu klimaneutrale Produktion zu erreichen, benötigen wir vor allem Planungssicherheit. Dafür ist das laufende Genehmigungsverfahren zur Vertiefung des Steinbruchs im Hönnetal von großer Bedeutung“, ergänzte Dr. Martin Volmer, Senior Manager CO2 Transformation. Volmer ist bei Lhoist Projektverantwortlicher für den Umbau in Flandersbach und auch mit den Klimaschutzoptionen im Hönnetal befasst.
Insbesondere die Bedeutung einer langjährig verfügbaren Lagerstätte stellten Flügge und Volmer beim Austausch mit der KlimaUnion in den Mittelpunkt – denn nur so könnten die Investitionen in den Klimaschutz überhaupt erst umgesetzt und wirtschaftlich tragbar gemacht werden. David Bathe, Mitgliedsbeauftragter der KlimaUnion, fasste zusammen: „Wir sehen die Herausforderungen der Kalkindustrie und den damit verbundenen finanziellen Aufwand bei der Transformation. Bestrebungen wie etwa das Everest-Projekt, sind auf jeden Fall ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität.“
„Wir bedanken uns bei allen Anwesenden für den konstruktiven Austausch“, so Werksleiter Flügge im Nachgang des Treffens. „Wir freuen uns, auch in Zukunft den Kontakt mit der KlimaUnion aufrecht zu erhalten. Denn nur gemeinsam mit Politik und Gesellschaft schaffen wir die Transformation in eine klimaneutrale Zukunft.“
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Titelfoto: Ein informativer Austausch für beide Seiten: Werksleiter Stefan Flügge (l.) und Martin Volmer (2.v.r.) von Lhoist mit David Bathe, Ulf Richter, Alexandra Schneider und Niklas Benner von der KlimaUnion NRW (v.l.).