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Die UWG bringt es auf den Punkt. Das Entsetzen über den Verlust der Kornmühle ist groß. Zumal keinerlei Perspektive für das Ensemble sichtbar ist. Mit dem Abriss der Kornmühle wird der zentrale Punkt im  „Geschichtspark Balve“ fehlen. Der Wocklumer Mühlenteich hat keinen Abschluss mehr, der geplante „Geschichtspark“ ist entwertet. Ein Debakel.
 
Zur Denkmaleigenschaft dieses Objekts trägt laut Denkmaleintrag in besonderer Weise „die Lage an der Zuwegung zur Luisenhütte und die Einrichtung auf dem verlorenen Wasser dieser Hütte“ bei, „wobei der eindrucksvolle große Teich besonders hervorzuheben ist„. Soll der Teich dann gleich mit verschwinden? Was sind die Pläne des Eigentümers? Hat er überhaupt Pläne?
 
Der NHV hat schon vor 3-4 Jahren aufmerksam gemacht und dringend gewarnt. Der Eigentümer hüllte sich eisern in Schweigen. Die Politik versteckte sich hinter der Efeuwand der Kornmühle. Gleichzeitig wurden die Pläne für den „Geschichtspark“ weiter vorangetrieben. Wie passt das zusammen? Ist die Stadt hier überfordert?
 
Noch steht die Mühle. Die Politik sollte die Entscheidung vertagen, bis alle Möglichkeiten der Sicherung ausgeschöpft sind. Das Gebäude kann ordnungsgemäß zerlegt und für die Zukunft gesichert werden – anstatt den bequemen Abrissweg zu gehen. Dabei sollte sich der Eigentümer aktiv beteiligen, wenn er sich nicht komplett als Vorsitzender des Vereins zur Pflege der technischen Denkmäler in Balve disqualifizieren will. Denkmalschutz hin oder her: Es geht hier nicht um den Denkmalwert dieses einen Bauwerks, es geht um das ganze Ensemble und den Geschichtspark. Und um die Glaubwürdigkeit.
 
Adalbert Allhoff-Cramer
Stiftung Hönnetal
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Titelfoto: Gemälde der Kornmühle im Jahr ´45. Maler: H. Krause, Quelle: B. Cordes. Erstveröffentlichung. Der Weg führte damals linksseitig an der Mühle vorbei. Bis zum Einbau der Turbine befand sich dort die Haustür. 
 

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