Balve/Neuenrade/Märkischer Kreis. Die Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes des Märkischen Kreises bringt für die beiden Städte Balve und Neuenrade keinerlei Verbesserungen mit sich. Laut dem Bedarfsplan ist die Welt in diesen beiden Städten vollkommen in Ordnung, auch ein Jahrzehnt nach der Schließung des Krankenhauses in Balve und der bevorstehenden Komplettschließung des Krankenhauses in Werdohl.
Für den Einsatzbereich Balve heißt es darin: „Da es im Einsatzbereich Balve kein Krankenhaus gibt, besteht keine Zuordnung zu einem bestimmten Krankenhaus. Es wird daher das für das jeweilige Krankheits-/Verletzungsbild nächstgelegene geeignete Krankenhaus angefahren.“ Ergänzt wird immerhin der Rettungsdienstbedarfsplan um folgenden Satz: „Die notärztliche Erstversorgung in Balve übernimmt ergänzend im Bedarfsfall während der Sprechzeiten ein niedergelassener Arzt.“ Gemeint ist damit der seit dem vergangenen Jahr in Betrieb gegangene Medi-Pkw, der zurzeit allein von der Praxis Paul Stüeken betrieben wird.
Für den Bereich Neuenrade ist immer noch als zugeordnetes Krankenhaus die Stadtklinik Werdohl angegeben, obwohl dort vermutlich spätestens zum 1. 1. 2026 die Lichter ausgehen werden.
Im Einsatzbereich ist die Einsatzdichte verhältnismäßig gering, obwohl dies gefühlt anders zu sein scheint. Die Notfallzahlen im vergangenen Jahr 2024 beziffert der Plan mit 1087 – rund drei Notfallfahrten am Tag – für die Rettungswache Balve. 259-mal musste der Notarzt, entweder aus Werdohl, Hemer oder Menden nach Balve fahren. Die Fahrten des Medi-Pkw kommen im Rettungsdienstbedarfsplan nicht zur Geltung. Nur 185 Einsätze musste der Krankentransportwagen in Balve fahren. Das liegt sicherlich auch daran, dass seit einiger Zeit der KTW nicht mehr in Balve stationiert ist, sondern in Rosmart. Die Balverinnen und Balver nehmen daher lieber ein Taxi, wenn es sich um eine normale Krankenfahrt handelt.
Für den Bereich Neuenrade sind keine verlässlichen Zahlen festzulegen, da diese mit Werdohl zusammengefasst sind.
Dass es in Balve kein Krankenhaus mehr gibt, macht sich allerdings eklatant in der Einsatzdauer bei einer Notfallrettung bemerkbar. Im Durchschnitt ist ein Fahrzeug rund 95 Minuten im Einsatz. Nur in Meinerzhagen ist diese Einsatzzeit noch eine Minute länger. Zum Vergleich: im Wachenbereich Werdohl/Neuenrade beträgt die Einsatzzeit 76 Minuten, in Menden 68 Minuten.
Interessant ist auch, dass die Notfalleinsätze in den beiden Schichtzeiten werktags auseinanderdriften. So liegt werktags in der Zeit von 8 bis 18 Uhr die Notfallhäufigkeit pro Jahr bei 348 und in der Zeit von 18 bis 8 Uhr bei 234. Samstags sind die Einsätze mit 60 tagsüber und 58 nachts fast gleich und sonntags liegen sie wieder mit 71 und 53 Einsätzen weiter auseinander.
Letztendlich kommt der Verfasser des Rettungsdienstbedarfsplanes aber zu dem Schluss, dass für die Bereiche Balve und Neuenrade keine Änderungen weder nach oben, noch nach unten erforderlich sind. Es bleibt also auch in Zukunft dabei, dass in Balve ein Rettungswagen stationiert ist. kr