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Balve. Der „Drostenboden“ bot nicht nur den Schützen der zweiten Kompanie Unterschlupf für ihre Jahreshauptversammlung, auch die Hausherren vom Männerchor 1874 Balve nutzten die geschichtsträchtigen Räume für ihre alljährliche Zusammenkunft bei der Jahreshauptversammlung. Nachdem die Herren traditionell den Abendgottesdienst in der St. Blasiuskirche musikalisch mitgestaltet hatten, eröffnete der erste Vorsitzende Bernhard Krüdewagen die Versammlung um 18 Uhr. Zunächst galt es den Verstorbenen mit einem Lied zu Gedenken. „Im schönsten Wiesengrunde“ erklang unter anderem für die im vergangenen Jahr verstorbenen Sänger und Förderer Edmund Gödde (+78), Werner Triska (+82), Georg Rapp (+80), Adolf Welzkopf (+85) und Ernst Schulte (+81).

Kritik am Stadtfest

Anschließend ließ Krüdewagen in seinem  Jahresbericht Highlights aus 2022 Revue passieren. Er erinnerte an die „1874 Griller“, eine Wurstkreation aus der sauerländer Landmetzgerei Jedowski, von deren Erlös 10 Cent pro Würstchen der Chorkasse zugutekommen. Nicht unerwähnt blieb auch die Chorfahrt über Pfingsten, für deren Organisation sich mal wieder erfolgreich Marc Gilles verantwortlich zeichnete. Kritik übte Krüdewagen an den Verantwortlichen bei der Stadt Balve und am Märkischen Kreis im Zusammenhang mit der Ausrichtung des Balver Stadtfestes. „Scheibchenweises Vorbringen von Vorschriften“ und die neuerdings notwendige Zeltabnahme habe den Sängern das Leben schwer gemacht. Der Kreis habe vor der Veranstaltung aus Sicht des Chores und des Zeltbauers ungerechtfertigte Anforderungen an den Zeltaufbau gestellt, so dass hier nachträglich noch Querstreben eingezogen werden mussten. Die Verlegung des Haupttages von Samstag auf Sonntag durch die Veranstalter habe dafür gesorgt, dass der Chor dieses Mal bei dem sonst so lukrativen Event nicht mal die Kosten erwirtschaften konnte.

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Freudiger erinnerte der Vorsitzende an den 85. Geburtstag zu dem Ehrenvorsitzender Franz Jedowski eingeladen hatte. Ein Ausrufezeichen setzte der Chor laut Krüdewagen beim Kreischorfest in Bruchhausen unter der Leitung von Vizechorleiter Alex Jedowski. Ohne die Teilnahme diverser Chöre aus Balve wären nur eine Handvoll weiterer Chöre anwesend gewesen, worin der Chef der „Balver Männer“ ein Armutszeugnis für den Chorverband Arnsberg sah. Zum 36. Mal schlüpfte Rudolf Rath bei der Seniorenfeier, die der Chor musikalisch mitgestaltet in das Gewand des Bischofs St. Nikolaus und fand wieder mahnende und lobende Worte für die Sänger und deren Chorleiter Hubertus Schönauer, der bei der Versammlung nicht anwesend war. Dank galt unter anderem Reinhold Köster, der mit der Bereitstellung des „Papierbunkers“ den Chor darin unterstützt mittels Altpapiersammlung die finanzielle Gesundheit des Chores sicherzustellen in dem Zusammenhang erhielten auch Sponsoren und Gönner des Chores ein Dankeschön.

Altersdurchschnitt bei knapp 60

Der Altersdurchschnitt im Chor liege unverändert zwischen 59 und 60 Jahren, was nach Krüdewagen für einen Männerchor einen guten Wert darstelle, den es aber dennoch zu verringern gälte. Die Altersspanne gehe von 20 bis über 80 Jahre. Mit 68% sei die Probenbeteiligung im vergangenen Jahr eher schlecht gewesen, verbesserte sich aber in den vergangenen Wochen mit Blick auf das zurückliegende Neujahrskonzert (die HÖNNE-ZEITUNG berichtete). Die mangelnde Probenbeteiligung sei auch ein Grund für das langwierige Einstudieren neuer Stücke. Um neue Sänger zu gewinnen starte am 23. und 30. Januar die Aktion „Jeder Sänger bringt einen interessierten mit“. Der Zeitpunkt für einen Einstieg sei nach dem Konzert besonders gut. Nach Krüdewagen verlas Schriftführer Patrick Löchel seinen Jahresrückblick. Anschließend an die Entlastung des Vorstandes galt es einen Vorstandsposten neu zu besetzen. Fred Lange wurde einstimmig zum neuen Schriftführer gewählt und beerbt so Heiner Krüdewagen, der nicht anwesend war. Thomas Fischer wurde im Amt als Kassierer bestätigt, ebenso wie Bernhard Krüdewagen als erster Vorsitzender. Neuzugang Berthhold Camminady wird in den nächsten zwei Jahren die Kasse prüfen. Geehrt wurden Jürgen Giersch und Franz Knoop für 50 Jahre Singen im Chor, Alexander Jedowski wurde in Abwesenheit zu 15 Jahren Vorstandsarbeit beglückwünscht.

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Probentermin bleibt vorerst

Thema war auch wieder der Probentermin, der von manchen Sängern mit 18 Uhr als zu früh angesehen wird. Laut Vorstand lasse sich dieser Termin aber schwer verschieben, da Chorleiter Hubertus Schönauer zu einem anderen Zeitpunkt aufgrund seiner Tätigkeit bei 11 weiteren Chören nicht könne. Eventuell zeichneten sich aber bei dem einen oder anderen Chor nicht näher bezeichnete Veränderungen ab, so dass das Thema weiter im Blick gehalten werde, um möglichst bald eine Lösung zu finden, so Krüdewagen. Unter „Verschiedenes“ wurde die Chorfahrt 2024 erwähnt, außerdem wurden Termine abgestimmt und kleinere Aktivitäten, wie Feiern und die Herrentour ins hessische Korbach fürs kommende Jahr besprochen. Im Anschluss an die Versammlung durften sich die Sänger über Freibier freuen und den Abend in gewohnt lockerer Atmosphäre ausklingen lassen.   DP


Franz Knoop und Jürgen Giersch werden geehrt. Foto: Daniel Pütz

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