Balve. Die Bringhöfe der Abfallentsorger sind derzeit geschlossen. Grund hierfür sind nach Angaben zum Beispiel des Zweckverbandes für Abfallbeseitigung in Iserlohn (ZfA) – zuständig für die Städte Altena, Balve, Iserlohn, Menden, Plettenberg und Werdohl sowie die Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde – die Einhaltung der Verordnung des Landes NRW zum Schutz vor den Corona-Viren alle unnötigen Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden. Jetzt bitten aber die Landwirte dringend darum, Müll nicht in der Natur zu entsorgen. Nicht im Wald und besonders nicht auf landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Selbst Rasenschnitt – der in Kürze ansteht – hat auf Wiesen nichts zu suchen, erläutert der Landwirtschaftliche Kreisverband Märkischer Kreis (WLV): Landwirtschaftliche Flächen unterliegen strengen Nährstoffkontrollen, gedüngter Rasen aus dem Hausgarten bringt die Nährstoffbilanz landwirtschaftlicher Flächen – zu deren Ermittlung Bodenproben gezogen werden – durcheinander. Aber diese Bilanz muss vom Landwirt strengstens eingehalten werden. Zudem mindert frischer Rasenschnitt die Futterqualität der Grassilage und des Heus. Bei der Grassilage wird der Silierprozess behindert, sodass die Ballen anfangen zu gammeln. Durch schlechte Silierung oder Trocknungsphase beim Heu kann frischer Rasenschnitt im gepressten Ballen Schimmelsporen bilden, welcher zu besagter Minderqualität des Futters führt bis hin zu Krankheiten bei den Tieren.
Die Abfallentsorger haben noch nicht entschieden, ob die Abgabestellen nach dem 19. April wieder öffnen werden. Weisen aber darauf hin, dass bitte andere Möglichkeiten genutzt werden sollen: In vielen Städten gibt es Container für Grünabfälle oder die Anmeldung zur Entsorgung durch die Stadt, wie es etwa bei Sperrmüll üblich ist. Auch Kompostwerke nehmen stellenweise Grünabfälle an.