Neuenrade. Zu einer Talkshow der besonderen Art fanden sich rund 90 Schüler der Klassen 8 der Hönnequellschule zur Schülerzukunftskonferenz in der Aula zusammen. Diese Veranstaltung bildete den Höhepunkt der Klima- und Umweltwoche und wurde von Schülern in Kooperation mit Markus Tenkhoff von GetPeople inhaltlich und auch technisch organisiert und moderiert.
Hochkarätige Gesprächspartner, wie Christoph Dannermann von der Stiftung Westfalen-Initiative betonte, dass es heute längst nicht mehr reicht, für den Klimaschutz Tempolimits zu verhängen. Ebenfalls live auf der Bühne war Bürgermeister Antonius Wiesemann, der zu seinem Klimaverhalten in seiner Jugend befragt wurde. Dass damals keiner auch nur einen Gedanken an die Umwelt verschwendete, fand Wiesemann im Rückblick bedauerlich und appellierte, dass heute die Jugend auch für kommende Generationen Verantwortung habe.
Fachleute in Sachen Klima wie Dipl. Meteorologe Friedrich Föst wurden live zugeschaltet.
Dann begannen die technischen Highlights in Form interaktiven Livestreams. Live zugeschaltet war als Talkgast Friedrich Föst, Diplommeteorologe. Er erläuterte anschaulich, wie sich das Wetter, besonders die Temperaturen in unseren Breitengraden, seit Anfang der Aufzeichnungen nach oben entwickelt haben und warnte vor den langfristigen Folgen des Treibhauseffekts. Auf die Problematik der Eisschmelze in der Arktis ging der renommierte Klimawissenschaftler Klaus Grosfeld ein, der live aus Berlin zugeschaltet war. Auch er vertrat die Ansicht, dass angesichts der dünner werdenden Eisschicht die Zukunft in der Hand der Jugend liegt.
Wie sich der Klimawandel auf unseren heimischen Wald bereits heute nach Sturm Kyrill und Borkenkäfer verändert hat, erläuterte Frank Bossung von Wald und Holz NRW als Vertreter des Regionalforstamtes märkisches Sauerland den Zuhörern.
Am Ende präsentierten sich alle Beteiligten dem Publikum.
Einen aktuellen Einblick, wie es heute um die Waldbestände steht, davon konnten sich die Schüler direkt überzeugen. Angelos Ioamidis, ebenfalls vom Regionalforstamt, wurde live aus einem Waldgebiet zugeschaltet. In Anbetracht aller aktuellen negativen Umstände muss bei der Wiederaufforstung auf widerstandsfähige Baumarten gesetzt werden.
Ganz viele Kabel und jede Menge Licht verwandelten die Bühne in ein Fernsehstudio.
Bei der Überlegung, auf welche Energiequelle die Menschheit setzten sollte, um den Bedarf zu decken, wurde die Windenergie klar favorisiert. Die Vorteile hob Claudia Bredemann, Referentin Natur- und Artenschutz, Planung und Genehmigung von der Fachagentur Wind und Solar hervor. Unterstützung fand sie nicht nur bei Frank Bossung, der betonte, dass vor der Errichtung eines Windrades in Waldflächen im Vorfeld auch der Naturschutz höchste Beachtung findet. Dem konnte die aus einem Zug zugeschaltete Ute Kreimeier, Referatsleiterin Kommunalwald, nur zustimmen.
Nach über zwei Stunden endete dann mit einem umfangreich gewonnenen Wissen die Schülerumweltkonferenz. Teilnehmer und Veranstalter können mit dieser bislang einmaligen Aktion in Neuenrade mehr als zufrieden sein. sp
Titelfoto: Die Schülerzukunftskonferenz wurde von der Jahrgangsstufe 8 aufmerksam verfolgt. Fotos: Karsten Sprawe