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Hüingsen/Menden. (P.B.) „Unser Projekt war ein langer Prozess, aber jetzt ist die Baugenehmigung da, die Ausschreibungen können starten“, atmet der 1. Vorsitzende der Sportfreunde Hüingsen, Dirk Gottschalk, auf, als er und einige seiner Vorstandskollegen sowie Vertreter der städtischen Verwaltung in einem Freiluft-Pressetermin die Planungen für die neue „Gemeinbedarfseinrichtung“ in der Republik vorstellen.

Erste Gespräche wurden bereits 2017 geführt, die Fraktions-Vorsitzenden der im Rat vertretenden Parteien waren eingeladen, um die Idee eines gemeinsamen Gebäudes für Verein und Dorfgemeinschaft zu vermitteln. „Der Gedanke war schon länger vorhanden, den Verantwortlichen aber auch schnell klar, dass so ein Konzept nicht allein gestemmt werden kann“, führt der 1. Geschäftsführer Manfred Mösta aus. Deshalb kam der Kontakt zur Stadt Menden zustande.

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Der Gang durch die Gremien begann, auch die Bezirksregierung in Arnsberg wurde eingeschaltet. „Wir haben viel gelernt“, bestätigt Dirk Gottschalk. Architekt Holger Paul beschreibt die geplanten Innovationen. „Der Kiosk musste leider weichen, aber die Besucher unserer Spiele werden nicht auf ihre lieb gewonnene Bratwurst verzichten müssen“, verspricht er. Rund 180 Quadratmetern Fläche sind vorgesehen. Den Mittelpunkt bildet ein großer Raum mit entsprechender Technik. Dazu kommen die Nebenanlagen, wie die erwähnten Möglichkeiten für den Verkauf, eine kleine Küche, Toiletten und ein Behinderten-WC. Denn die gesamte Anlage wird barrierefrei. „Auch die Dachterrasse soll für Jedermann erreichbar sein“, so Holger Paul.

„Die Inklusion und die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben war für uns ein ganz wichtiger Punkt bei unserer Beteiligung“, bestätigte der 1. Beigeordnete Sebastian Arlt, in dessen Zuständigkeitsbereich das Projekt fällt. Der Bau schließt die Lücke zwischen Tribüne und ehemaligen Hausmeisterhaus, in dem sich die Umkleidekabinen befinden. Verlegt werden muss noch ein Flutlichtmast, der seinen Platz voraussichtlich hinter der Tribüne findet.

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Der Unterschied zum Niveau des Sportplatzes wird mittels einer Rampe beseitigt und bringt damit die Gebäude auf eine Höhe. „Unser Platz wird nicht nur von den Erwachsenen bespielt, sondern unsere Jugendteams von Menden United nutzen ebenfalls die Anlage. Da begleiten oft Eltern die jüngeren Jahrgänge, die haben nun auch die Chance, sich unterzustellen, das gab es in dieser Form bisher nicht“, beschreibt Manfred Mösta die momentane Situation.

Ende 2020, Anfang 2021, hoffen die Verantwortlichen ihre neue Infrastruktur nutzen zu können. Für den Immobilienservice Menden war diese enge Zusammenarbeit mit einem Verein unter aktiver Mitwirkung von Bürgern, um gemeinschaftlich Fördermaßnahmen umzusetzen, eine Premiere, wie Sebastian Arlt erklärt. ISM-Teamleiter Martin Niehage gibt einen Einblick in die finanziellen Dimensionen: „Die förderfähigen Ausgaben betragen 345.000 Euro, davon der Eigenanteil 35 Prozent, macht eine Zuwendung von etwa 245.000 Euro. Das Geld stammt zum Teil aus dem Förderprogramm Dorferneuerung 2019, wird von Bund und Land getragen.“

„Hier leisten verschiedenste Teilnehmer ihren Beitrag“, freut sich Sebastian Arlt. „Die ehrenamtlichen Vereinsvertreter, Verwaltungsmitarbeiter der Stadt aus den Fachbereichen 21, 5 und 6 und aus dem Rechtsamt, vom ISM, Uli Menge von der Sportabteilung.“ Die lange Zeitschiene von der Antragstellung am 26. Februar 2019 bis zur Baugenehmigung am 26. April 2020 zeige aber auch die Komplexität des Vorganges, so Arlt weiter. Denn „die einzuhaltenden Standards sind ungleich höher als bei einem privaten Bauvorhaben.“

„Ohne den Zusammenhalt, gerade und besonders durch die starke Altherren-Abteilung des Vereins, wäre dieser Kraftakt trotz aller finanziellen Unterstützung kaum möglich“, zollt Manfred Mösta am Ende des Termins allen Helfern seinen Dank und Respekt. Schließlich beläuft sich die Eigenleistung für den Verein auf geschätzte 150.000 bis 180.000 Euro, die allerdings durch kräftiges Anpacken gesenkt werden sollen.

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