Von Richard Elmerhaus
Balve/Herdringen. Tough Mudder in Herdringe bedeutet: Etliche Balver gehen bei diesem Event ebenso an den Start wie rund 15.000 andere Jugendliche und Erwachsene. Wie bereits in den letzten Jahren war das Team von Hönne-Vital mit seiner Chefin Anja Dransfeld präsent, als am Samstagmorgen gegen 8 Uhr der Startschuss fiel.
Tough Mudder ist eine sportliche Herausforderung, die zumeist nur im Team gelöst werden kann. Dafür ist Hönne-Vital ein Paradebeispiel. Auch heute arbeitete die 14-köpfige Gruppe sehr gut zusammen. Da sie kleiner war als im Vorjahr und das Event heuer besser organisiert und einige Hindernisse entschärft wurden, waren Anja Dransfeld und Co. schneller unterwegs. „Diesmal sind wir mit 4,5 Stunden ausgekommen. Voriges Jahr waren es noch sieben Stunden“, bilanzierte Anja Dransfeld, die leichte Blessuren davon getragen hat. „Alles halb so schlimm, ich bin nur etwas heiser vom Rumbrüllen.“
Verständlich. Denn wenn das Hönne-Vital-Team sich bemerkbar machte auf dem Rundkurs, dann erfolgte das so lautstark, dass sich der eine oder andere Teilnehmer neugierig umschaute. Schon vor dem Start beim Warm-up waren die Hönnestädter nicht zu überhören.
Ein typischer Tough Mudder, wie in Herdringen, erstreckt sich über eine Distanz von 18 Kilometern und umfasst rund 25 Hindernisse, wobei das Thema „Matsch“ – wie der Name schon erahnen lässt – eine herausragende Stellung einnimmt.
Wer ins Ziel kommt und sein hart erkämpftes Finisher Stirnband in Empfang nimmt, der hat zuvor nicht nur im Dreck gebadet, sondern unter anderem auch Eiswasser, Stromschläge (!) und andere fiese Hindernisse gemeistert. „Mit dem Eiswasser, das war schon hart“, erzählt Alexander Grote aus Langenholthausen, der ebenso wie Philipp Weber aus Garbeck erstmals beim Tough Mudder dabei war.
Schon beim zweiten Hindernis zeigte sich, wie wichtig es ist, in einem Team zu starten, wenn man kein gut trainierter Sportler ist. Aus den tiefen und äußerst glitschigen Gräben wieder auf den Kurs zu kommen, war für den einen oder anderen Teilnehmer eine so große Herausforderung, dass die Teammitglieder mit Handreichungen behilflich sein mussten.
Aber genau diese Handreichungen sind es, die den Tough Mudder von einem knallharten Wettstreit unterscheiden. „Wenn es nur um die Zeit gehen würde, dann wäre ich nicht dabei“, sagte Alexander Grote, der sich nach dem Tough Mudder am Abend mit dem einen oder anderen Glas Bier auf dem Schützenfest in Langenholthausen belohnte.
Diese Chance besaß Philipp Weber nicht. Er musste mit der Amicitia aus Garbeck für Stimmung in der Schützenhalle sorgen. Um pünktlich zum Großen Zapfenstreich in L.A. zu sein, entschied er sich, nicht die große Runde zu laufen, sondern es als Neuling bei 9 km zu belassen. Sein Urteil: „Das war eine geile Sache.“ So sieht es auch Alexander Grote: „Es hat richtig Spaß gemacht.“ Deshalb kann er sich durchaus vorstellen, auch in 2019 abermals an den Start zu gehen. Allerdings wieder in einem mehrköpfigen Team.