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Sundern. (R.E.) Bürgermeister Ralf Brodel ist in der Mai-Ratssitzung heftig attackiert worden von einigen Ratsmitgliedern. Der Grund: Das Stadtoberhaupt sei hoffnungslos überfordert mit seinem Amt. Es sei nicht in der Lage, eine Verwaltung zu führen, ließ ihn vor allem die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Sundern wissen.

Nachdem die Christdemokraten in öffentlicher Sitzung mit großer Vehemenz die Demontage von Brodel betrieben hatten, bietet er ihnen und allen anderen Ratsmitgliedern abermals die Möglichkeit, ihre Vorwürfe mit Fakten zu erhärten, und zwar am 25. Juni. In der Mai-Sitzung wurde zwar im öffentlichen Teil die Mängelliste vorgetragen, als es jedoch darum gehen sollte, die Aufklärung hinter verschlossenen Türen fortzusetzen, weil es sich um Personalangelegenheiten handelte, stellte der Stadtrat auf Antrag der CDU-Fraktion seine Arbeit ein.

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Vor diesem Hintergrund setzte Bürgermeister Brodel den Tagesordnungspunkt zur Aufklärung der gegen ihn und einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemachten Vorwürfe erneut auf die Tagesordnung des Stadtrates. Bislang hatte sich im letzten Haupt- und Finanzausschuss als auch in der letzten Ratssitzung eine Mehrheit der politischen Vertreter gefunden, die den Tagesordnungspunkt Aufklärung zu „Personalangelegenheiten/Schreiben der Kämmerin“  im nichtöffentlichen Teil absetzten. „Da es sich im Wesentlichen um vertrauliche Personalangelegenheiten dreht, kann die umfassende und konkrete Aufarbeitung nur im nichtöffentlichen Teil erfolgen. Die Sonderratssitzung war einzig zu diesem Zweck auf Antrag der Fraktionen CDU, BfS, WISU und fraktionslosen Ratsmitgliedern einberufen worden. Damit blieben die gemachten Vorwürfe haltlos im Raum stehen, wie sich einige Stadträte öffentlich beschwerten“, argumentiert Brodel.

Für die kommende Ratssitzung am 25. Juni sind die Tagesordnungspunkte „Personalangelegenheiten/Schreiben der Kämmerin“ sowohl im öffentlichen wie im nichtöffentlichen Teil durch den Bürgermeister gesetzt. Er hofft, dass diesmal die Gelegenheit einer eingehenden und sachlichen Beschäftigung mit allen Punkten gelingt und eine Mehrheit im Rat an der Aufarbeitung Interesse zeigt.

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Wenn er sich da mal nicht täuscht. Nach der verbalen Schlammschlacht in der Mai-Sitzung des Stadtrates fällt es dem Chronisten schwer, an eine sachliche faktenorientierte Aufarbeitung der massiven Vorwürfe zu glauben. Zumal Brodel bereits Ende Mai von der CDU-Fraktion unmissverständlich entgegen geschleudert wurde: „Herr Brodel, wir wollen Sie nach dem 13. September hier nicht mehr sehen!“

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