Mellen. Drei außergewöhnliche Beiträge, die Mut machen und Hoffnung vermitteln, werden in diesem Jahr mit dem Journalist:innenpreis des Vereins „Andere Zeiten“ ausgezeichnet. Einer dieser Preise geht ins Goldorf Mellen. Unter dem Thema „Ostern – Geschichten vom Aufstehen“ ehrte der ökumenische Verein drei Reportagen, die eindrucksvoll vom Neuanfang erzählen.
Den ersten Preis erhält David Krenz für seinen Beitrag „Der Herr der Ringe“, erschienen im Magazin STERN. Die Reportage führt nach Eisenhüttenstadt in Brandenburg, wo Einheimische und Geflüchtete aus Afghanistan, Tschetschenien und der Ukraine gemeinsam einen heruntergekommenen Boxklub wieder zum Leben erwecken.
Der zweite Preis geht an Solveig Flörke aus Mellen und Marko Rösseler für ihre WDR-Dokumentation „Tod im Vereinsheim – Wie Vereine ums Überleben kämpfen“. Der Film beleuchtet den schleichenden Zerfall des Vereinslebens in Deutschland – vom Männerchor bis zur Freiwilligen Feuerwehr – und fragt, wie dem Rückgang ehrenamtlichen Engagements begegnet werden kann. Die Jury lobte besonders die Wärme und Sorgfalt, mit der die Dokumentation den Zustand der Zivilgesellschaft analysiert, ohne zu beschönigen.
Besonders für Balve hat diese Reportage einen besonderen Stellenwert, interviewt Flörke im Rahmen ihrer Arbeit doch viele bekannte Gesichter aus der Hönnestadt und erzählt so eine Geschichte von Niedergang und Neuanfang am Beispiel unterschiedlicher Vereine.
Der Film wurde im WDR Fernsehen gezeigt und ist in der Mediathek abrufbar. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und hoffen, mit dem Film, die Relevanz des Themas klar zu machen. Ich danke allen Protagonisten!“, erklärt Solveig Flörke auf Nachfrage der HÖNNE-ZEITUNG.
Diana Laarz wird für ihre sehr persönliche Reportage „Was heißt schon ›normal‹?“ (GEO) mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Sie erzählt von ihrem Sohn David, dessen Entwicklung lange Zeit Rätsel aufgibt, bis eine seltene Diagnose die Ursache klärt.
Insgesamt 78 Beiträge aus Fernsehen, Radio, Print- und Onlinemedien wurden eingereicht. Die vielfältigen Beiträge aus Fernsehen, Radio, Print- und Onlinemedien zeigen, wo Hoffnung auch nach Tiefschlägen wachsen kann und wie Menschen
sich gegenseitig dabei stärken, sagt Chefredakteurin Iris Macke. „Die drei ausgezeichneten Geschichten erzählen von Neuanfängen und Ostermomenten mitten im Hier und Heute«
Der Journalist*innenpreis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert und wird seit über zwanzig Jahren von „Andere Zeiten“ vergeben. Andere Zeiten ist ein gemeinnütziger Verein, dessen Projekte und Aktionen Jahresrhythmen ebenso thematisieren wie Lebensthemen. Die ökumenische Hamburger Initiative ist unabhängig und steht den christlichen Kirchen nah. Bekannt wurde sie vor allem durch die Aktion Der Andere Advent, heißt es weiter in der Pressemitteilung.
Die feierliche Preisverleihung findet am 19. Juni in Hamburg statt.