Neuenrade. Erfreut zeigte sich Bürgermeister Antonius Wiesemann über die Besucherzahl im Kaisergarten anlässlich des Bürgerempfangs zum Tag der Deutschen Einheit. In seiner Begrüßung ging er auf die historische Bedeutung dieses Tages und die Verbundenheit zur Partnerstadt Klingenthal hin.
Von dort waren Oberbürgermeisterin Judith Sander und der stellvertretende Oberbürgermeister Gerhard Nöbel angereist. Letzterer nahm bereits zum 18. Mal an dem Festakt in der Hönnestadt teil. Letztmalig als stellvertretender Oberbürgermeister der Partnerstadt, wie er betonte, denn bei den dort im kommenden Jahr anstehenden Wahlen will er aus Altersgründen nicht mehr kandidieren.
Bürgermeister Wiesemann nutzte die Gelegenheit auch dazu, um auf die Entwicklung Neuenrades zu verweisen. So bekamen die Anwesenden einen aktuellen Stand zu den Themen Erweiterung der Grundschule und dem Fortschritt des Bürgerwaldes. Er fand aber durchaus auch kritische Worte zur Flüchtlingspolitik. So gebe es immer mehr Aufgaben und Auflagen zu bewältigen, was gerade kleinere Kommunen an die Belastungsgrenze bringt. Zusammen mit anderen Amtskollegen habe er im Vormonat dann auch einen Brandbrief an den Ministerpräsidenten unterschrieben.
Wesentlich angenehmer war da schon die Vergabe des Bürgerpreises 2023. Der mit 1000 Euro dotierte Preis ging an Jürgen Hederich für sein langjähriges Engagement für den Bürgerbus, den er selbst über Jahre gefahren hat. Zudem dürfte der Preisträger vielen auch als aktives Mitglieder des grünen Daumens oder als Stadtführer im historischen Gewand ein Begriff sein.
Neben der Vergabe des Bürgerpreises durften die Besucher der Veranstaltung einen historischen Moment miterleben, nämlich die Ernennung von Friedrich Wilhelm und Dr. Ernst Herrmann Kohlhage zu Ehrenbürgern der Stadt. Bürgermeister Antonius Wiesemann hob in seiner Laudatio das unermüdliche Bestreben der 91-jahrigen Zwillinge zum Wohle Neuenrades über viele Jahrzehnte hervor. Während Ernst Herrmann schon früh aus beruflichen Gründen die Hönnestadt verlassen hat, aber stets seine Verbundenheit bekundete, blieb Friedrich Wilhelm am Ort. Er war es dann auch, der an das Rednerpult trat und viele persönliche Begebenheiten und Dönekes der einstigen Lausbuben zum Besten gab.
Welcher Beliebtheit sich die Brüder Kohlhage in der Bevölkerung erfreuen, davon zeugte der langanhaltende Beifall. Am Ende der Feierstunde waren dann auch drei weitere Seiten im goldenen Buch der Stadt mit den Unterschriften aller Geehrten gefüllt. sp
Titelfoto: Jürgen Hederich erhielt den Bürgerpreis 2023. Fotos: Karsten Sprawe