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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Stadt Balve. Sie wissen nicht, was vor 50 Jahren in Balve los war? Wie auch, wenn Sie selber die 50 Jahre noch nicht erreicht haben. Haben Sie doch schon? Na dann ist es doch besonders schön, in alten Erinnerungen zu kramen nach dem Motto: „Ach ja, da kann ich mich noch dran erinnern“ oder aber auch „da haben meine Eltern schon von gesprochen.“ Werfen Sie daher mit mir einen Blick zurück. Was war denn so los im Amt Balve im
Oktober 1973.    Roland Krahl

Zur Einweihung der neuen Hauptschule schrieb die HÖNNE-ZEITUNG am 5. Oktober:

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Vor neuem Domizil trat das Lehrerkollegium an.

Die offizielle Feierstunde für die neue Hauptschule am Krumpaul mit den großen Klassenräumen, den vielen Fachräumen und mit der modernen Dreifachturnhalle fand am Freitagmorgen in der Aula der Amtsrealschule statt.
Amtsbürgermeister Paul Lübke begrüßte bei seiner Festansprache die Damen und Herren von der Vertretung des Amtes Balve.
Zum Schluß der Feier gab Rektor Koslowski noch einen Überblick von der Zeit um 1968, wo noch 600 Schüler in vier Häusern enteilt unterrichtet werden mußten. Er bedankte sich im Namen seines Kollegiums für die erhaltenen Glückwünsche und Geschenke.
Das Schüler-Kabarett unter der Regie von Lehrerin Ulrike Schulten-Baumer gab der Veranstaltung reichlich Anlaß zum Applaus.
Die Festeinladung für die Schulfeier mit Bild und ein Paket Bücher für die Schulbücherei wurde von der Firma Gebr. Zimmermann und dem Engelbert-Verlag gestiftet.v

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Die Neugliederung im Jahr 1975 war Thema einer Podiumsdiskussion:
Einig war man sich darüber, daß größere Lösungen, über die Grenzen des Amtes hinaus, angestrebt werden müßten, kontrovers wurde es erst bei den Fragen des Zeitpunktes und der Art des Vorgehens, um die beste Möglichkeit für den Raum Balve her-auszuschlagen.
Engelbert Budde, CDU-Parteivorsitzender in Balve, sprach sich dafür aus, aus dem Raum Balve einen Gemeindetyp A entstehen zu lassen. Für die Oberamtsgemeinden bestünde eine ganz geringe Chance, von Balve weg Neuenrade zugegliedert zu werden. „Die Großgemeinde Balve wird mit Sicherheit kommen“ so der CDU-Boß. […]
Vizebürgenmeister Prior
(SPD) stimmte dem CDU-Entschluß, das Amt Balve in seiner räumlichen Einheit bestehen zu lassen, zu. Auch im Jugendheim schien es, als neige Prior den Ausführungen seiner christdemokratischen Vorredner zu, denn er gab keine Stellungnahme ab.
Statt seiner legte SPD-Chef Hochkeppel die Meinung seiner Partei dar. Mann müsse die Strukturdaten des Raumes Balve-Neuenrade beachten, Der von ihm genannte Raum stelle eine naturräumliche Einheit dar, Balve und Neuenrade seien zudem wirtschaftlich und kulturell eng miteinander verknüpft.
„Ich bin der Meinung, die Kreisgrenze zwischen Balve und Neuenrade muß fallen!“, bekräftigte Hochkeppel seine Position.
Adalbert Allhoff, Vorsitzender der Balver Bürgergemeinschaft, sah die Zukunft in dem Zusammenwachsen des unteren und des oberen Hönnetals: Menden und Lendringsen werden zusammenwachsen und Balve und Neuenrade. v

In Garbeck ist die Freude groß über einen neuen Erdenbürger:
Mit sieben Pfund Gewicht und 54 cm Länge erblickte der kleine Ingo (aus Datenschutz Nachname entfernt, Red.) im St.-Marien Hospital zu Balve das Licht der Welt. In Garbeck registrierte man erfreut, daß die Einwohnerzahl durch Ingo auf 2500 angestiegen war. Der stellvertretende Bürgermeister Dr. Lösse und CDU-Fraktionschef im Garbecker Rat Haarmann besuchten die glückliche Mutter.v

Am 12. Oktober wird über den traditionellen Schnategang und einer schönen Tradition berichtet:

Bürgermeister Lenze mit dem Schnatewimpel.

Damit sich auch Balves Schnategänger in Zukunft um eine Standarte scharen können, überreichte Alfons Mölle im Auftrag der Heimwacht dem Bürgermeister Lenze einen Schnatewimpel, welcher, geziert durch das Balver Wappen, dem lustigen Zug vorangetragen werden soll. Tragen soll die ehrwündige Fahne der, dessen 18. Geburtstag dem Termin des Grenzganges am nächsten liegt. Der Auserkorene wird vom Bürgermeister verpflichtet, sein ganzes Tun dem Wohl der Stadt zu widmen und den Wimpel überall da in die Heimaterde zu rammen, wo klarer Schnaps die durstigen Kehlen wieder ins Lot bringt.v

Großeinsatz für die Polizei. Ein Gepard schleicht durch die Wälder:
Während Polizisten, Landwirte und Spaziergänger vor dem in Altena entsprungenen afrikanischen Geparden zitterten, schlich sich die Raubkatze mit ebensolcher Angst in der Brust durch die Wälder von Sanssouci, Beckum und des Sorpegebietes.
In Windeseile verbreitete sich die fürchterliche Nachricht: der Gepard ist los. Es handelt sich bei dem Tier um das größte der drei afrikanischen Arten mit einer Körpergröße von etwa 80 cm. […] Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Meldung, daß der Gepard in den frühen Morgenstunden etwa 800 Meter westlich von Amecke gesichtet wurde. Der seit dieser Zeit erfolgte Einsatz von Polizeikräften in Form von Suchtrupps, unterstützt durch Diensthunde, Geländewagen und Hubschrauber, führte bisher nicht zum Erfolg. Der Gepard geht also noch um; Spaziengänger und Pilzsucher seien gewarnt.v

Am 19. Oktober berichtet die HÖNNE-ZEITUNG von einem Unfall bei Leveringhausen:
Es stießen bei Leveringhausen auf der Straße in Richtung Stephanopel ein Lkw und ein Kombi beim Begegnungsverkehr frontal zusammen. Beide Fahrer gaben dem Beamten der Polizei an, äußerst rechts und sehr langsam gefahren zu sein, was wahrscheinlich nicht der Wahrheit entsprach. Beide Fahrzeuge wurden so schwer beschädigt, daß sie abgeschleppt werden mußten. Der Lkw-Fahrer erlitt Kopfverletzungen.Die Unfallursache dürfte mit „zu hoher Ge-schwindigkeit“ auf enger und unübersichtlicher Straße zu umschreiben sein.v
Da war man froh in Balve. Es gab preisreduzierte Schuhe:
Das Salamander-Schuhhaus Schnieder in Balve veranstaltete am letzten Montag und Dienstag im Saal des Hotels „Hubertus“ in Balve einen großen „Billig-Schuhmarkt“ „Mode muß nicht immer teuer sein“ unter diesem Motto lagen die Preise. Die neueste Herbst-Winter-Mode bedeutender Schuh-Markenfirmen wurden mit einer großen Preisreduzierung der Bevölkerung in Balve und Umgebung angeboten.v

Die Ereignisse in Sachen Neugliederung überschlagen sich. Das schreibt die HÖNNE-ZEITUNG am 26. Oktober:
Noch pokern alle mit im großen Spiel um Kreis- und Gemeindegrenzen, und kaum eine Woche vergeht, ohne daß wieder ein Joker auf den Tisch geworfen wird. Balves „Junge Union“ verblüffte am letzten Wochenende die Mutterpartei sowie politische Gegner durch umfangreiche Berichte von Gesprächen mit der Iserlohner Verwaltungsspitze.
[…] so kämen sie den planerischen Vorstellungen des Leitenden Ministerialrates Kösterinig sehr nahe. Der tat während des Behördenanhörungstermins im Sitzungssaal des Rathauses der Stadt Hagen seine Vorstellungen sehr deutlich kund. Der Raum Balve werde durch die kommunale Neugliederung eine andere Zuordnung erfahren müssen. Die Gemeinden Affeln. Altenaffeln und Blintrop tendierten nach Neuenrade. […] Für die übrigen Gemeinden des Amtes Balve sah Stähler nur eine Mög-lichkeit: Sie müßten mit dem Raum Menden im Kreis Iserlohn eingegliedert werden.v
Vom 10-Jährigen des THW bei strömenden Regen berichtet die Zeitung:

In Windeseile installierte das THW eine Trockenbrücke auf dem Parkplatz Padberg.

Petrus drehte am letzten Samstag den Wasserhahn nicht zu, und so mußte der zehnte Jahrestag der Gründung des Technischen Hilfswerks in Balve im strömenden Regen stattfinden. […] Eine besondere Attraktiom war die Wasseraufbereitungsanlage aus Mühlheim, die aus dem dreckigen Hönnewasser Trinkwasser produzierte.
[…] Anschließend zeichneten Kreisbeauftragter Walter Heitmann die folgenden Helfer mit der „Goldenen THW-Nadel“ aus: Josef Weber (Balve) und Franz Teipel (Balve). […] Das Technische Hilfswerk Balve hat in einer eindrucksreichen Schau demonstriert, was es hat und was es kann. v

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