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Langscheid/Menden/Arnsberg. Das diesjährige Symposium des Forschungsnetzwerks Sauerländer Schulen fand bei der Firma TRILUX in Arnsberg statt. Vor 50 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern stellten Konstanzia Diesendorf vom Städtischen Gymnasium an der Hönne in Menden und Tom Schwarz vom Walburgisgymnasium Menden die Ergebnisse ihrer Facharbeiten vor.

Beide Schüler hatten zur Fotosynthese von Pflanzen geforscht und dazu ein sogenanntes PAM- Fluorometer genutzt. Unter Fotosynthese versteht man den Vorgang, bei dem Pflanzen Lichtenergie für die Herstellung eigener Nährstoffe nutzen.

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Bereitgestellt wurde das PAM-Fluorometer von der Ökologischen Station in der Jugendherberge Sorpesee, die das erfolgreiche Netzwerk vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat. Mit Hilfe der Unterstützung durch die LEADER-Initiative der Region Sorpesee, den Fonds der chemischen Industrie und die TRILUX GmbH und Co. KG waren die entsprechenden Anschaffungen ermöglicht worden. Jens Schelte von der Ökostation erläutert, was das PAM-Fluorometer kann: „Mit diesem Gerät kann man dem Fotosystem II in pflanzlichen Zellen bei der Arbeit zuschauen. Man gibt Lichtpulse auf ein Blatt und misst, wieviel Fluoreszenzlicht vom Blatt zurückgestrahlt wird. Diese Fluoreszenzantwort gibt Auskunft über die Effizienz, mit der das Fotosystem unter den gegebenen Bedingungen arbeitet.“

Tom Schwarz hatte die Beeinflussung der Fotosyntheseaktivität zweier Pflanzen durch die Temperatur untersucht. Dabei zeigten sich beim Vergleich der Wüstenpflanze „Wheeler‘s Rauschopf“ mit der Regenwaldpflanze „Korbmaranthe“ überraschenderweise kaum Unterschiede. Dafür konnte Tom Schwarz allerdings nachweisen, dass die an dunklere Standorte angepasste Korbmaranthe tatsächlich bei geringer Lichtintensität der Wüstenpflanze in ihrer Fotosyntheseeffizienz überlegen ist. Wheeler’s Rauschopf betreibt dagegen bei voller Sonne effektiver Fotosynthese als die Korbmaranthe.
Unterschiede in der Fotosynthese aufgrund von Trockenstress konnte Konstanzia Diesendorf nachweisen. Ihre Untersuchungen hatten gezeigt, dass die Wüstenpflanze bei erniedrigtem Wassergehalt der Blätter noch deutlich effizienter arbeitet als die Regenwaldpflanze. Dies bietet ihr an ihrem natürlichen Standort deutliche Vorteile.
Horst Rudolph, Leiter Forschung und Lichttechnik bei TRILUX, der den Besucherinnen und Besuchern des Symposiums das Unternehmen TRILUX vorgestellt hatte, zeigte sich begeistert von den Arbeiten und den Präsentationen der beiden Schüler.

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Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Vortrag von Dr. Sebastian Knoche, dem Teamleiter Forschung Lichttechnik bei TRILUX. Er referierte zum „Human centric lighting“, d.h. zu den Auswirkungen von Licht auf den Biorhythmus des Menschen und deren Berücksichtigung bei der Entwicklung von Beleuchtungslösungen. Seit 2001 weiß man, dass spezielle Ganglienzellen der Netzhaut auf das Spektrum des Lichtes reagieren und Einfluss auf die Aktivität des Gehirns nehmen. Während Licht mit höherem Blauanteil, z.B. Tageslicht, eine größere Wachheit auslöst, bewirkt Licht mit höherem Rotanteil, wie z.B. Kerzenlicht, genau das Gegenteil. Diese Effekte werden beim Human centric lighting berücksichtigt.

Beim diesjährigen Symposium waren Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer sechs verschiedener Schulen dabei. Neben den beiden Mendener Schulen waren auch das Friedrich- Leopold-Woeste-Gymnasium Hemer, das Franz-Stock-Gymnasium Arnsberg, das Gymnasium Laurentianum Arnsberg und das Städtische Gymnasium Sundern vertreten. Erste, an einer Forschungsarbeit interessierte, Schülerinnen und Schüler meldeten sich schon beim Symposium beim Team der Ökostation Sorpe. Man wird sehen, zu welchen Themen sie im kommenden Jahr forschen werden.


Titelfoto v.l.n.r.: Dr. Sebastian Knoche (TRILUX), Jens Schelte (Ökostation Sorpe), Tom Schwarz (Schüler des Walburgisgymnasiums Menden), Konstanzia Diesendorf (Schülerin des Städtischen Gymnasiums an der Hönne, Menden), Richard Müller (Ökostation Sorpe), Janina von Przewoski (Ökostation Sorpe)

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