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Balve. Bürgermeister Hubertus Mühling richtet sich mit einem Grußwort zum neuen Jahr an die Balverinnen und Balver:

„Putin, Corona und der ganz normale Wahnsinn“ – Diese Überschrift las ich dieser Tage in einer Zeitung und dachte bei mir, treffender könnte man dieses Jahr 2022 nicht beschreiben.

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Was war das für ein Jahr dieses 2022. Wir alle dachten am Jahresanfang, dass wir die Pandemie so langsam hinter uns lassen können und in ein „normales“ Jahr gehen würden. Das wurde mit dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine im Februar zunichte gemacht. Daraus folgten für uns alle weitreichende Veränderungen. Wir sprechen heute von Energiekriese, Flüchtlingswelle, Inflation und steigenden Preisen in allen Lebensbereichen.

Aber, aus all diesen Krisen erwächst immer auch Solidarität und eine stärkere Gemeinschaft. Je unübersichtlicher die Welt um Balve herum wird, umso mehr rücken die Menschen in unserer Stadt zusammen.

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Dieses Gefühl und diese Solidarität habe ich dieses Jahr besonders wahrgenommen. Was war das für ein tolles Gefühl zu sehen, wie viele Menschen sich gleich am Jahresanfang für den Balver Hilfskonvoi an die ukrainische Grenze beteiligten.
Und wie solidarisch sind die Balverinnen und Balver bei der Bereitstellung von Wohnungen für die vielen ukrainischen Kriegsflüchtlinge, die zu uns kommen.

Ich fand es großartig und möchte mich bei allen nochmals ganz herzlich bedanken.

Für uns alle war 2022 auch ein Jahr, in dem wir endlich wieder unsere Schützenfeste feiern durften.
Ich habe sie alle besucht und habe die Lust auf dieses Fest bei allen Menschen verspürt. Endlich wieder zusammen feiern und damit die sozialen Kontakte im Dorf und darüber hinaus pflegen und beleben. Dies gerade für unsere Jugend, die zwei Jahre lang kaum etwas von diesen sozialen Erfahrungen sammeln konnte. Ich habe mich gefreut.

Wir konnten tolle Sommerferienspiele für die Kinder und Jugendlichen anbieten, wir haben im September ein tolles Stadtfest für Jung, Alt und mit unseren Freunden aus Heerde gefeiert und viele Vereine im Stadtgebiet haben ihre Feste und Feiern endlich wieder durchführen können.

All das sind gute und wichtige Momente in unserem Jahr 2022 gewesen, die mich – bei allem Leid und Elend in dieser Welt – optimistisch stimmen und uns allen ein zu Hause und eine Heimat bieten.
Und diese unsere Heimat wollen wir auch im nächsten Jahr weiter attraktiver machen und auch energieautarker werden.

Die Stadt Balve – also wir alle – investiert in 2023 in den Ausbau der offenen Ganztagsschule; zunächst mit einem Neubau in Beckum und später auch mit Umbauten in Garbeck. Wir werden unsere Realschule weiter baulich ertüchtigen, indem wir die naturwissenschaftlichen Räume erneuern.
Wir investieren sehr viel Geld in unsere Sicherheit mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Sanssouci und der Neuanschaffung von Feuerwehrfahrzeugen.
Wir werden in 2023 und in den kommenden Jahren sehr viel Geld für den Hochwasserschutz ausgeben, um auf solche Ereignisse wie in 2021 besser vorbereitet zu sein.
Wir wollen einen neuen Kindergarten im Bereich der ehemaligen Hauptschule „Am Krumpaul“ errichten, um den jungen Familien mehr Angebote für die Kinder unter 3 Jahren anzubieten.

Und wir werden weiter in den Radwegebau investieren, indem wir den lang ersehnten Radweg von Langenholthausen in Richtung Amecke beginnen werden, den Radweg hinter der Kläranlage in Balve asphaltieren werden und hoffentlich eine Trasse für den Hönnetalradweg zwischen Volkringhausen und Oberrödinghausen finden.

Wir werden im Frühjahr den Murmkepark fertigstellen und in der zweiten Jahreshälfte die Garbecker Straße grundhaft erneuern.

Und da die Energieversorgung in unserem Land zu lange zu eingleisig gesichert wurde und wir alle in Balve zu sehr an den Fäden der großen Energieversorger und den großen politischen Entscheidungen hängen, freut es mich sehr, dass wir im Rat der Stadt als auch in der Gesellschaft klar erkennen, dass wir selber etwas an unserer Energieversorgung tun können.
Da sehe ich das Energieprojekt der Mellener, die eine Freiflächenphotovoltaikanlage errichten werden und dazu ganz viel Unterstützung aus der Bevölkerung und den Balver Stadtwerken bekommen.
Im Rat haben sich im vergangenen Herbst zwei Investoren vorgestellt, die weitere Windkraftanlagen im Balver Wald und im Beckumer Feld errichten werden. Hier können wir uns finanziell beteiligen und so die Energiewende mitgestalten und mitfinanzieren.
Wir werden in 2023 damit beginnen, sämtliche Dachflächen der öffentlichen Gebäude mit Photovoltaikanlagen zu bestücken. Der darüber produzierte Strom soll dabei uns in Balve zugutekommen. Und im Beckumer Feld soll die bestehende Biogasanlage so erweitert und umgebaut werden, dass hierüber ein Nahwärmenetz in Richtung Beckum denkbar ist und eine Gaseinspeisung in Richtung Volkringhausen.
Dies sind alles Projekt, die am Ende dazu dienen werden, uns in Balve ein wenig unabhängiger von den großen Strömungen in der Energieversorgung zu machen.

All dies sind Maßnahmen, Investitionen und Gedanken, die uns im nächsten Jahr beschäftigen und die mich optimistisch in unsere Zukunft blicken lassen.
Ich wünsche mir diesen Optimismus für uns alle hier in unserer Stadt. Für die Familien, für die Kinder und Jugendlichen und vor allem für die vielen alleinstehenden Menschen, die auch Teil unserer Gesellschaft sind und nicht vergessen werden sollten.

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Start in das Jahr 2023.

Sau faste ärre Balve!

Ihr Bürgermeister Hubertus Mühling