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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Balve. Im Dezember veröffentlichten wir in der Online-Ausgabe der HÖNNE-ZEITUNG das Gedicht „Liebes Christkind im Himmel“ von unbekanntem Verfasser. Wie sich mittlerweile herausgestellt hatte, wurde das Gedicht seinerzeit von dem Deutschen Soldaten Albert Krollmann von der Front mit nach Lendringsen gebracht, wo es dann weitergegeben wurde. Nun erhielt die HÖNNE-ZEITUNG eine Zuschrift, die die Herkunft des Gedichtes weiter beleuchtet.

„Mit Erstaunen bin ich zufällig – beim Suchen eines anderen Weihnachtsgedichtes – auf Ihr Weihnachtsgedicht gestoßen.
Mein älterer Bruder (Jahrgang 1938, leider schon verstorben) hat es von unserer Mutter (Jahrgang 1907) gelernt und immer wieder am Heiligabend vorgetragen. Nach seinem Tod (2016) hat seine Frau auf meinen Wunsch hin mir dieses Weihnachtsgedicht geschickt, da ich es nur unvollständig in Erinnerung hatte. Nun stehe ich selber am Beginn meines 80. Lebensjahres und freue mich sehr über diese Entdeckung im Internet.
Allerdings – wie so oft – variiert der Text ein wenig. Es handelt sich ja um eine „mündliche Überlieferung“ (Verfasser unbekannt). So lautet mein Text:
Liebes Christkindlein im Himmel
hilf dem kleinen Hans
und bring doch seinem Schimmel
wieder einen neuen Schwanz.
Bring ihm neue Beine,
denn er brach sie all
und nun liegt mein Gäule
ach so krank im Stall.
Futter für sein Mäule
leg ich ihm nicht vor,
weil mein armes Gäule
auch den Kopf verlor.
Mutter kanns nicht flicken,
Vater ist in Not. Du musst Hilfe schicken,
sonst ist mein armes Gäule tot!
In der Ich-Form müsste es so heißen:
.. hilf mir kleinem Hans
und bring doch meinem Schimmel
wieder einen neuen Schwanz….
Die Verniedlichung „Gäule“ (von Gaul) ist vermutlich württembergischer Dialekt. Der Verfasser könnte also aus Baden-Württemberg stammen. In meinem Gedicht wird das Flicken der Mutter zugeordnet! (Handarbeit der Mutter:  Nähen, Stricken, Häkeln..Ausstopfen..)
Ich selber wohne schon über 50 Jahre in Mittelbaden (Schwarzwald). Übrigens: Den Männerchor „Balve“ höre ich sehr gerne und schätze sein gesangliches Können.
So, nun habe ich mich mit Ihnen ausgetauscht und hoffe, dass Sie meine Mail überrascht. Über eine kurze Antwort würde ich mich sehr freuen.
Herzliche Grüße
Ottmar Wenger

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