Für die Hausbesitzer sollte die Reform der Grundsteuer ausgabenneutral verlaufen, so hatte man zumindest gehofft. Die Vermutung war im Vorfeld, dass Kommunen, die den Hebesatz bestimmen, dieses für Anhebungen nutzen würden. In Balve soll das nicht der Fall gewesen sein.
Trotzdem ärgere ich mich. 23 Prozent Grundsteuer muss ich mehr bezahlen und wenn man sich umhört, schimpfen gefühlt alle. Sieht man sich aber die nebenstehenden Fakten an, scheinen sich diejenigen, die weniger bezahlen müssen, stillschweigend und schmunzelnd in ihrem Sessel zurückzulegen. Würde ich ja vielleicht auch machen – hätte ja keinen Mecker-Grund.
Doch der Unmut im Volke ist groß, denn nicht nur die Hausbesitzer und Vermieter müssen mehr zahlen, nein, auch die Mieter. Denn die Grundsteuer wird in der Regel umgelegt.
Man konnte natürlich gegen den Bescheid des Finanzamtes, der vor etwa einem Jahr eintrudelte, Einspruch erheben. Doch die Finanzämter scheinen von der Flut derart überlastet zu sein, dass sie bis heute nicht einmal eine Empfangsbestätigung mit Bearbeitungsvermerk verschickt haben. Ein weiterer Widerspruch nach Eintreffen des Gemeindebescheids blieb ebenfalls unbeantwortet. Bürgernah ist das jedenfalls nicht. Roland Krahl

zum Text     2. Kommentar