Von Richard Elmerhaus
Balve. Während sich Bürgermeister Hubertus Mühling verwundert die Augen gerieben hat, weil kein Bauunternehmen am Endausbau der Dreikönigsgasse interessiert ist, reiben sich die Anlieger sicherlich die Hände. Sie erhalten zumindest bis ins Jahr 2019 eine Schonfrist. Somit werden sie wahrscheinlich erst 2020 oder 2021 zur Kasse gebeten, wenn die etwa 430.000 Euro teure Baumaßnahme abgerechnet wird.
Vorher wird es keine Baumaßnahme in der Dreikönigsgasse geben. Der Grund: Die Stadt Balve hatte den Ausbau der Straße ausgeschrieben, aber nach Angabe von Bürgermeister Hubertus Mühling flatterte nicht ein einziges Angebot von einem Unternehmer ins Rathaus. Dass wir bei einer so umfangreichen Baumaßnahme kein Angebot erhalten, das hat eine neue Qualität“, erklärte das Stadtoberhaupt soeben den Mitgliedern des Umwelt-Planung-Bau-Ausschusses, der unter Leitung des Vorsitzenden Lorenz Schnadt (UWG) im Rathaus tagte.
Den sichtlich überraschten Ausschussmitgliedern teilte Hubertus Mühling auch mit: Die Stadtverwaltung werde im Herbst abermals mit dem Ausbau der Dreikönigsgasse auf den Markt gehen. „Ich hoffe, wir erhalten dann Angebote zu marktüblichen Preisen“, informierte das Stadtoberhaupt, mit Blick auf die derzeit boomende Bauwirtschaft. Sie kann derzeit die Preise diktieren. Denn sie weiß genau, dass es an Firmen mangelt, um die zahlreichen geplanten Maßnahmen der Kommunen zeitnah abzuarbeiten.
Bevor der Bürgermeister das Thema für heute abhakte, erklärte er noch: „Die Anlieger werden sich freuen, dass wir nicht ein einziges Angebot erhalten haben.“