Anzeige

Werdohl/Märkischer Kreis. Zwei Massenanfälle von Verletzten waren das Szenario einer Großübung in Werdohl – gemeinsam organisiert vom Rettungsdienst des Märkischen Kreises und seinen Ärztlichen Leitern Heinz Ostermann und Jochen Reiffert, Kreisbrandmeister Michael Kling sowie der Freiwilligen Feuerwehr Werdohl. Etwa 130 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Einsatz.

So viel Blaulicht gibt es im Märkischen Kreis zum Glück nur selten. Und auch, wenn die vielen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst am Samstag in der Carl-Diem-Straße in Werdohl nichts Gutes ahnen ließen: Zum Glück handelte es sich nicht um ein reales Schadensereignis, sondern um eine wichtige Übung für die Auszubildenden des Rettungsdienstes des Märkischen Kreises sowie die ausbildenden Dienststellen Lüdenscheid und Plettenberg sowie die Freiwillige Feuerwehr Werdohl und weitere Feuerwehren. Die zwei „Massenanfälle von Verletzten“ (Abkürzung: MANV) hatten der Rettungsdienst des Märkischen Kreises gemeinschaftlich mit der Freiwilligen Feuerwehr Werdohl, Kreisbrandmeister Michael Kling, Heinz Ostermann (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst) und sein Stellvertreter Jochen Reiffert (Fachberater KatSchutz) monatelang akribisch vorbereitet. Insgesamt wirkten etwa 130 Einsatzkräfte sowie etliche Darsteller mit.

Anzeige

Das Übungsszenario in Werdohl war bedrohlich: Angenommen wurde eine Verpuffung bei Abbrucharbeiten mit einem Folgebrand und starker Rauchentwicklung im ehemaligen Hallenbad. Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis

Das Übungsszenario in Werdohl war bedrohlich: Zum einem wurde ein schwerer Verkehrsunfall simuliert, bei dem aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit ein Fahrzeug einen Kleinbus mit Kindern touchiert hatte und dann in den Graben geschleudert war. Dabei wurden insgesamt fünf Menschen zum Teil schwer verletzt. Zeitgleich kam es zu einer Verpuffung bei Abbrucharbeiten mit einem Folgebrand und starker Rauchentwicklung im ehemaligen Hallenbad. Beides kritische und unübersichtliche Situationen, die den Auszubildenden vom Rettungsdienst, den Notärzten, der Kreisleitstelle, der Feuerwehr Werdohl und einem ebenfalls anwesenden PSU-Team (Psychosoziale Unterstützung) alles abverlangten. „An dieser Stelle muss man die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr hervorheben“, sagt Kreisbrandmeister Michael Kling. „Bei Ereignissen solchen Ausmaßes ist es wichtig, dass die Beteiligten von Rettungsdienst und Feuerwehr die Arbeitsweisen des jeweils anderen kennen. Denn nur so ist gewährleistet, dass die Arbeiten Hand in Hand verlaufen und eine schnellstmögliche, aber auch medizinisch schonende Rettung durchgeführt wird.“

Anzeige

Gute Zusammenarbeit mit örtlichen Feuerwehren

Das Ziel dieser Übungen ist eindeutig: „Wir bieten den Auszubildenden des Rettungsdienstes MK ein realitätsnahes Einsatzszenario, das hoffentlich nie eintrifft, aber jederzeit eintreffen kann. Gleichzeitig wird das Abarbeiten eines Großschadensereignisses trainiert und die Zusammenarbeit mit den örtlichen Feuerwehren geschult. Selbstverständlich kommen dabei die neuesten und modernsten Gerätschaften zum Einsatz. Wir legen großen Wert darauf, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit modernsten Gerätschaften auszustatten und sie regelmäßig zu schulen, damit die Bürgerinnen und Bürger im Ernstfall die bestmögliche medizinische Versorgung erhalten“, sagt Adrian Viteritti, Fachdienstleiter des Rettungsdienstes Märkischer Kreis. Zu dem professionellen Equipment zählen unter anderem das Corpus CPR (Thorax-Kompressionsgerät), das Corpuls 3 (kabelloses Gerät zur Überwachung der Vitalfunktionen) sowie die elektrohydraulische Fahrtrage.

Positive Bilanz

Eine positive Bilanz zieht Selattin Alptekin, Ausbildungskoordinator beim Rettungsdienst MK: „Großübungen dieser Art geben uns wertvolle Hinweise darauf, wie die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Einsatzkräften klappt und an welchen Schrauben noch gedreht werden muss. Unsere Azubis stehen dann unter Strom. Sie haben ihre Aufgaben großartig gemeistert und lernen, wie sie im Ernstfall richtig für die Menschen im Märkischen Kreis handeln müssen.“

Vom Rettungsdienst des Märkischen Kreises nahmen 14 Auszubildende zum Notfallsanitäter und zur Notfallsanitäterin, weitere Auszubildende aus Lüdenscheid und Plettenberg, vier Notärzte, acht Praxisanleiter der Rettungswachen des Märkischen Kreises zur Beobachtung, mehr als zehn Patientendarsteller aus den eigenen Reihen sowie Mitarbeiter der Kreisleitstelle an der Großübung teil. Darüber hinaus waren etwa 100 Einsatzkräfte aller Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Werdohl im Einsatz. Im Anschluss an die knapp dreistündige Großübung folgte eine detaillierte Nachbesprechung. Der Malteser Hilfsdienst aus Werdohl kümmerte sich dabei um die optimale Verpflegung.


Titelfoto: Großübung in Werdohl: Simuliert wurde auch ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit ein Fahrzeug einen Kleinbus mit Kindern touchiert hatte. Dabei wurden insgesamt fünf Menschen zum Teil schwer verletzt. Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis

Anzeige