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Neuenrade. (R.E.) Detlef Stägert, 1. Vorsitzender der Freien Wählergemeinschaft Neuenrade, hofft, dass es Bürgermeisterkandidat Jan Schäfer (FDP) gelingt, CDU-Bürgermeister Antonius Wiesemann bei der Kommunalwahl am 13. September zu überflügeln. Überdies will die FWG die CDU, die seit Jahren allein die Politik in Neuenrade bestimmt, vom Sockel stürzen. Der Polizeibeamte ist der gemeinsame Kandidat von FDP und FWG Neuenrade. Aus diesem Grunde hatten die Neuenrader jetzt die Möglichkeit, Schäfer zu allen kommunalpolitischen Themen zu befragen.

Unter dem Motto „Wir fühlen dem Bürgermeisterkandidaten Jan Schäfer auf den Zahn“, fand eine öffentliche Informationsveranstaltung im gut besetzten Saal des „Hotel Wilhelmshöhe“, statt. Nach einer kurzen Begrüßung durch den FWG-Vorsitzenden Detlef Stägert stellte sich der Bürgermeisterkandidat kurz vor. Er lebt mit seiner Frau, einer gebürtigen Blintroperin, in Neuenrade und kennt die Neuenrader Zukunftsaufgaben sehr gut. „Herr Schäfer konnte bei den Anwesenden schnell durch seine Sachkompetenz punkten“, sagt Stägert. Der Polizeibeamte hat an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung studiert (Bachelor of Arts). Nach Einschätzung der FWG kann er aufgrund seiner im beruflichen Alltag gewonnenen Menschenkenntnis gut auf Bürger aus allen Gesellschaftsschichten eingehen. Dank seines Studiums, der Berufserfahrung und seines Verantwortungsbewusstseins sei er für das Amt des Bürgermeisters gut gerüstet.

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Themenbereiche wie Vandalismus (Buswartehäuser, Zerstörung von Fensterscheiben Einzelhandelsgeschäfte uvm.) sowie Betreuungsangebote für Jugendliche wurden von ihm genauso angesprochen wie die geplante Umgehungstrasse B229n und die Errichtung von sechs großen Windkraftanlagen auf dem Kohlberg.

Zum Thema Sicherheit stellte Jan Schäfer klar heraus: Die Kriminalität in Neuenrade hat 2019 im Gegensatz zu 2018 um über 30 Prozent zugenommen. Bei Delikten, die das Sicherheitsgefühl maßgeblich beeinflussen, unter anderem die Straßenkriminalität mit einer Zunahme von sogar 74 Prozent ist die Steigerung sogar noch extremer. Hier sieht der Bürgermeisterkandidat der FDP dringenden Handlungsbedarf, wie zum Beispiel eine breitere Videoüberwachung von gefährdeten Plätzen und die Besetzung eines zweiten Bezirksdienstbeamten in Neuenrade.

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Zur Umgehungsstraße B229n sagte der FDP-Bürgermeisterkandidat: „Die Planungen zur Umgehungsstraße sollten aus Sicht der FDP Neuenrade eingestellt werden, da der Schaden für unsere Wälder in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen und Immissionen im Stadtkern in Zukunft durch neue Antriebe zurück gehen werden.“ Den Verkehrsfluss in der Innenstadt könne man mit Kreisverkehren (Werdohler Straße/Dahler Straße und Erste Straße/Mühlendorf) verbessern.

Ein Bürger berichtete, dass er Anwohner der Küntroper Straße sei. Durch die Umwidmung der Bahnhofstraße zu einer Zone 30 habe der Verkehr auf der Küntroper Straße erheblich zugenommen. Schäfer teilte dazu mit, dass er weiterhin für die Aufhebung der Zone 30 ist. Die Bahnhofstraße habe schon immer die Küntroper Straße entlastet. Die Zone 30 ist laut Stadtverwaltung hauptsächlich eingerichtet worden, um die Bahnhofstraße für Autofahrer unattraktiv zu machen und nicht aus Gründen der Sicherheit. Noch in 2020 sollen bauliche Maßnahmen dazu kommen, um die Zone 30 optisch erkennbarer zu machen. Diese Maßnahmen könnten nur durch Steuergelder finanziert werden. Schäfer bewertet dies als Steuergeldverschwendung. Vor allem in Anbetracht der sinkenden Einnahmen der Stadt durch die Corona-Pandemie mache dies wenig Sinn.

Auch zu der Errichtung von Windkraftanlagen stellte er die Position der FDP klar heraus. „Der Standort Kohlberg stellt einen schwerwiegenden Eingriff in die Natur dar, welchen wir grundsätzlich ablehnen. So kann man für keine Akzeptanz bei den Bürgern sorgen und die Windkraft weiter vorantreiben. Er, sowie die FDP, würden beispielsweise einen Standort auf landwirtschaftlich genutzter Fläche befürworten, da die Zuwegungen vorhanden seien und Waldflächen nicht verloren gingen.

Als Fazit für diesen Abend mit dem Bürgermeisterkandidaten der FDP unterstrich der Vorsitzender der FWG, Detlef Stägert (BILD): „Ein breites Themenspektrum ist auf dieser Informationsveranstaltung der Freien Wählergemeinschaft Neuenrade (FWG) angesprochen worden. Einiges an Schnittmenge ist vorhanden, anderes soll noch genauer beleuchtet werden.“

Der Schwerpunkt der FWG gehe in Richtung „Transparenz“. Auf Dauer tue es einer Stadt nicht gut, wenn eine Mehrheitspartei mit derzeit 61,63 Prozent (2014) schalten und walten kann, wie sie möchte – da verkruste einiges. FWG-Vorsitzender Stägert und auch Fraktions-Vorsitzender Bernhard Peters dankten Schäfer für seine Ausführungen zu den einzelnen Themen und verabschiedeten ihn mit den besten Wünschen für seine Kandidatur zum Bürgermeisteramt.

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