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Balve. Im Pfarrarchiv St. Blasius in Balve gibt es eine umfangreiche Sammlung von Totenzetteln. Wohl geordnet sind sie in Alben und zusätzlich sind die Namen und Daten im Computer abrufbar und so bereit zu jedermanns Einsichtnahme. „Unsere Totenandenkenzettel sind Zeugnisse des Totengedenkens. Sie schaffen eine beachtliche Erinnerungskultur, sichern die angemessene Würdigung der Verstorbenen“, sagt Pfarrarchivpfleger Rudolf Rath, der für unsere Leser einen Blick auf die Totenzettel warf, die viel zu erzählen haben.

Über 2.600 dieser Andenkenzettel sind im Pfarrarchiv zu sehen. Die ältesten stammen aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Sie zeigen sich in ihrer wechselnden Gestaltung und unterschiedlichen Bedeutung im Laufe von rund 200 Jahren. Sie dokumentieren also auch ein Stück heimische Geschichte. Dabei liefern sie genügend Beispiele für früher oft sehr aufwändige Darstellungen und ausführliche Lebensläufe. Rudolf Rath: „Ja, es ist schon zu bedauern, dass heute kaum noch Totenzettel ausgegeben werden und wenn überhaupt, dann doch mit nur kargen Informationen zur Person des Verstorbenen.“

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Die hiesigen Totenzettel haben auch Eingang in die Familienforschung gefunden: Die Daten sind erfasst als Balver Sammlung im Register der „Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V.“ in Koblenz. Dort gibt es fast 400 000 Dokumente der letzten 250 Jahre. Diese Datenbank kann von jedermann via Internet (www.wgff-tz.de/suchen.php) mit wenigen Klicks aufgerufen und eingesehen werden. Auch das kurkölnische Sauerland ist Teil dieser Computer-Genealogie. Natürlich sind die Totenzettel aus Balve weiterhin im Pfarrarchiv, übersichtlich geordnet in etlichen Sammelalben. Außerdem wurden die Namen und Daten in einer Exceldatei erfasst, können also per Computer eingesehen und ausgewertet werden.

Rudolf Rath fragt: „Wer hat noch Totenzettel zu Hause? In alten Gebet- und Gesangbüchern sind sie oft zu finden. Unser Pfarrarchiv nimmt sie gerne in seine Sammlung auf, alle natürlich, ohne Unterschied von Konfessionszugehörigkeit, Heimatort oder Alter.“ Das Pfarrarchiv St. Blasius, ist vormittags von 9.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. Adresse: Alte Hospitalgasse 5, also in der Nähe des Balver Rathauses.

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