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Balve/Helle. „In der Geschichte der Balver Höhle sind die 50 Jahre des Verbandes Deutscher Freilichtbühnen (VDF) nicht einmal ein Wimpernschlag, aber entscheidend ist ja, was Theater aus dieser Höhle gemacht hat“, begrüßte Moderatorin Michaela Padberg, die aus Herdringen stammt, die 250 Gäste zur offiziellen Feier des VDF zum 50-jährigen Bestehen. An zahlreichen unterschiedlichsten Orten wird in Deutschland Theater unter freiem Himmel gespielt, doch eines war den Gästen durchaus bewusst: einen solchen Ort, wie hier in Balve gibt es zumindest in Deutschland kein zweites Mal.

Am Morgen trafen die Gäste von den 89 Mitgliedsbühnen immerhin mit Vertretern von 45 Bühnen (30 Nord, 15 Süd) in Balve ein und wurden hier vom Festspielverein Balver Höhle begrüßt. Gegen Mittag folgte dann die offizielle Begrüßung, die mit einem musikalischen Auftritt der Freilichtbühne Herdringen begann. Verbandspräsident Thomas Lepping bedankte sich bei den Balvern für die freundliche Aufnahme und die Vorbereitung des Festes in dieser tollen Umgebung. Er stellte gleich zu Beginn die aktive Jugendarbeit der Bühnen in den Vordergrund. Bärbel Mauch (VDF-Vizepräsidentin und Vizepräsidentin des Bundes Deutscher Amateurtheater) bezeichnete das heutige Jubiläum als einen Meilenstein in der Geschichte des VDF und man blicke frohgemut in die Zukunft. „Heute will ich eigentlich nur noch feiern“, forderte sie die Gäste auf, gleiches zu tun.

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Ludwig Hofmann berichtete als Mann der ersten Stunde von den Anstrengungen, die Verbände Nord und Süd zusammenzuführen. Erst vor 20 Jahren sei man dann aber richtig „aufeinander losgegangen“ und nunmehr sei man fest als Familie zusammengewachsen. „Macht weiter so“, rief er den Freilichtbühnen zu.

„Unsere Höhle ist, wie jede andere Bühne auch, einmalig“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Jörg Roland. Er wünschte den Vereinen, dass sie in Zukunft nicht um ihre Existenz bangen müssten. Die bürokratischen Hürden seien manchmal doch sehr hoch. Er wünschte, dass die Vereine besser ausgestattet würden, damit sie die wertvolle Arbeit weiter machen können. Am Geld dürfe das nicht scheitern. „Man muss sich in der Gesellschaft mal fragen, was will ich und was will ich nicht.“ Da sei noch viel Spiel nach oben.

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Nach diesen kurzen Statements folgte ein Show-Auftritt der Waldbühne Kloster Oesede mit einem Beitrag aus dem Musical „The Prom“, bevor es dann mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Freilichtbühnen: Verstaubte Tradition oder pulsierende Zukunft?” weiter ging. Ergebnis dieser Diskussion war, dass sich die Bühnen mit aktiver Jugendarbeit auch in der Zukunft keine Sorgen machen müssten. Politisch muss der Verband aber weiterhin Druck machen, damit auch einige Ungerechtigkeiten, die dem Verband für Freilichtbühnen und ihren Mitgliedsbühnen widerfahren, beseitigt werden können.

Am Nachmittag folgte dann eine weitere Diskussionsrunde, in der besonders die „Zulieferer“ der Bühnen zu Wort kamen, wie Verlage, Bühnenschriftsteller, Ton- und Licht-Lieferer oder Versicherungen. Zum Abschluss präsentierte sich die Freilichtbühne Korbach mit einem Lied aus ihrer Produktion „Toast Hawaii“.

Nach einer längeren Pause wurde die Veranstaltung mit der Jubiläumsfeier am Abend fortgesetzt. Nach einem gemeinsamen Essen im hinteren Höhlenbereich gab es noch verschiedene Auftritte, bei denen sich auch die Festspiele Balver Höhle mit einem Musicalquerschnitt präsentierten. Anschließend wurde bis spät in die Nacht hinein ausgelassen gefeiert.      kr


Titelfoto: Michaela Padberg führte durch Programm und Diskussionen in der Balver Höhle.      Fotos: Roland Krahl

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