Balve. Eine Information über den derzeitigen Flüchtlingsstand in der Stadt Balve gab während der Ausschusssitzung „Ehrenamt, Schule, Digitalisierung, Soziales“ (ESDS) in der städtischen Bücherei Fachbereichsleiter Matthias Henkel. Danach befinden sich zur Zeit 384 Flüchtlinge in den Unterkünften der Stadt.
Die meisten Flüchtlinge kommen auch weiterhin aus der Ukraine mit 148 Personen, gefolgt von Syrien mit 108 und Afghanistan mit 32 Menschen. Davon sind 166 Personen in Übergangsheimen unterbracht, 84 in privaten Wohnungen und 81 Personen in von der Stadt angemieteten Wohnungen. 53 Menschen sind in städtischen Wohnungen untergebracht.
„Die Übergangsheime sind ziemlich voll belegt“, so Matthias Henkel weiter. Die Landesstellen würden weiterhin fröhlich zuweisen. Monatlich kämen 12 bis 15 Personen hinzu, wegziehen würden deutlich weniger. In diesen Tagen werden daher Wohncontainer, die die Stadt Balve angeschafft hat, am Standort Helle in Betrieb genommen. 12 bis 15 Personen können dort untergebracht werden.
Grafik: Stadt Balve
„Mittelfristig planen wir am Pickhammer eine weitere Containersiedlung aufzubauen“, so Henkel zur weiteren Bewältigung der Flüchtlingswelle. Zudem soll dadurch möglichst der Standort Krumpaul mit der ehemaligen Hauptschule aufgelöst werden, um so Platz zu schaffen für das Quartier an der Hönne.
Der Status der Flüchtlinge, die derzeit in Balve sind, ist folgendermaßen: 13 Personen sind in der Duldung, 28 im Verfahren und 78 haben bereits den Aufenthaltsstatus als bewilligt und leben daher in Balve. Bürgermeister Hubertus Mühling wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass diese Gruppe eigentlich nichts mehr in den Übergangsheimen zu suchen hat. Sie müssten in Wohnungen untergebracht sein. „Daher noch einmal die Bitte an alle, freien Wohnraum zu melden.“
Er ergänzte noch, dass die Sozialarbeiter schon im Vorfeld darauf achten, Nationalitäten und ethnische Gruppen zu trennen, um so keine Spannungsfelder zu schaffen. „Das fällt aber immer schwerer, je voller wir werden – und wir sind voll.“ Hubertus Mühling machte deutlich, dass die verstärkten Grenzkontrollen hier nicht zu merken seien.
„Man müsse auch sagen, dass in Balve ein Extremfall herumlaufe, der Justiz und Polizei sehr viel Sorge bereite. Er wird zwar engmaschig überwacht, aber er macht uns Sorgen“, bezeichnete er die Situation als nicht befriedigend, da die Stadt Balve keine Ordnungsmacht, wie etwa die Ausländerbehörde, habe. Die Person stehe jedenfalls unter Beobachtung. kr
Titelfoto: Matthias Henkel erläuterte die Flüchtlingssituation in der Stadt Balve. Foto: Roland Krahl