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Neuenrade/Märkischer Kreis. An der Universität Witten/Herdecke geht das Forschungsprojekt LocalHero mit 25 Medizinstudierenden in die zweite Runde. Sechs von ihnen sammeln in einem einwöchigen Praktikum wieder Erfahrungen in „ihrer“ Hausarztpraxis in Lüdenscheid, Meinerzhagen, Neuenrade, Plettenberg oder Werdohl.

25 Medizinstudentinnen und Medizinstudenten im LocalHero-Projekt der Universität Witten/Herdecke erleben vom 13. bis 17. Februar winterliches Landarztleben in Soest, Olpe, im Märkischen Kreis oder im Hochsauerland. Auf ein Wiedersehen im Märkischen Kreis freuen sich sechs Studierende. Sie kehren in die Hausarztpraxen in Lüdenscheid, Meinerzhagen, Neuenrade, Plettenberg oder Werdohl zurück, in denen sie ihre erste Praktikumswoche im vergangenen Sommer verlebt haben. Flankiert wird die Praktikumswoche, wie bereits im Sommer, von einem vielfältigen Rahmenprogramm, das der Fachdienst Pflege des Märkischen Kreises zusammengestellt hat.

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„Die Rückmeldungen der Studierenden aus dem Sommer waren durchweg positiv. Landarztpraxen sowie Kreise haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um die Vorzüge vor Ort aufzuzeigen. Aber auch die umfassende und menschliche Medizin, die vor Ort durchgeführt wurde, war beeindruckend. Die Kreise und beteiligten Arztpraxen waren ebenfalls mehr als angetan und freuen sich auf viele weitere Begegnungen“, so Dr. med. Lucas Bisplinghoff, der das Projekt an der Universität Witten/Herdecke am Institut für Allgemeinmedizin und ambulante Gesundheitsversorgung begleitet.

Schon heute besteht in einigen Regionen in NRW ein Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren auf Grund der Altersstruktur der Ärzteschaft verschärfen. Vor diesem Hintergrund ist 2022 das Verbundprojekt LOCALHERO* gestartet. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Gesundheit als „Ausbildungsprogramm zur Förderung der ärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum“ mit 1,7 Millionen Euro unterstützt.

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Im Rahmen des Projektes entwickeln die allgemeinmedizinischen Institute der Hochschulen Duisburg-Essen, Bochum, Düsseldorf und Witten/Herdecke gemeinsam neue praxisnahe Lehrkonzepte, mit denen Studierende gezielt für die Allgemeinmedizin interessiert und qualifiziert werden sollen. Hierzu zählen regelmäßig stattfindende Praktika in geschulten Lehrpraxen, die durch ein besonderes Seminarangebot an den Universitäten vorbereitet und ergänzt werden. Ein gezieltes Mentoring der Studierenden ist ebenfalls ein Baustein des Programms.

Um den ärztlichen Nachwuchs für die Landarzttätigkeit zu gewinnen, braucht es frühzeitige, positive Erfahrungen vor Ort. Daher ist es ein besonderes Anliegen, Synergien zwischen Universitäten und Kommunen in NRW aufzubauen und zu festigen, sodass mehr Praktika außerhalb der städtischen Regionen des Landes angeboten und auch entfernte Lehrpraxen stärker in die Ausbildung von zukünftigen Ärztinnen und Ärzten eingebunden werden können. Letztlich soll das Projekt dazu beitragen, auch in Zukunft eine wohnortnahe hausärztliche Versorgung für die Menschen in NRW sicherzustellen.

Im Sommer dieses Jahres starten dann 25 neue Studierende als zusätzliche Kohorte 2023. Neben den bekannten Kreisen mit dann neuen Städten/Regionen ist nun erstmals der Kreis Siegen mit dabei.   pmk


Foto oben: Für sechs Medizinstudentinnen und -studenten der Uni Witten/Herdecke gibt es im Februar ein Wiedersehen mit einem weiteren Praktikum in „ihrer“ Hausarztpraxis im Märkischen Kreis. Koordiniert wird der Aufenthalt von Katharina Müller (Mitte) von der Gesundheits- und Pflegeplanung Märkischer Kreis. Foto: PHÄNOMENTA

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