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Balve. Es war ein komplexes und auf den ersten Blick kompliziertes Thema, mit dem sich die Ratsmitglieder bei der Kindergartenbedarfsplanung beschäftigten. In seiner Dezembersitzung hatte der Rat der Stadt Interesse am Bau einer dreigruppigen Kindertageseinrichtung auf dem Gelände der Hauptschule bekundet. Auch Gespräche mit dem Jugendhilfeträger wurden inzwischen geführt und es kristallisierte sich die Bereitschaft von zunächst zwei Kindergartenträgern heraus, den neuen Kindergarten zu übernehmen. Nach weiteren Gesprächen blieb dann nur noch die „DRK Kinderwelt Alten-Lüdenscheid und Lünen GmbH“ übrig, die auch Träger des Familienzentrums in Langenholthausen ist.

Mit der Schaffung eines dreigruppigen Kindergartens in Balve würde sich allerdings ein Überhang an Ü3-Plätzen ergeben, so dass eine Gruppe aus allen städtischen Kindergärten abgezogen werden müsste. Das wäre mit dem neuen Träger leicht möglich. Jedoch müssten dann in Langenholthausen Umbaumaßnahmen erfolgen, die mit einem Volumen von 62.000 Euro zu Buche schlagen. Danach könnten aber hier auch Kinder ab dem 4. Lebensmonat aufgenommen werden. Die Umbaukosten wiederum kann der Träger nicht übernehmen.

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Dieses erste Problem beseitigten die Ratsmitglieder, indem sie beschlossen, dass die Stadt Balve diese Kosten, abzüglich eventueller Zuschüsse übernimmt. Gleichzeitig wird dem Jugendhilfeausschuss des Märkischen Kreises empfohlen, die Trägerschaft des neuen Kindergartens an die „DRK Kinderwelt …“ zu übertragen. Bereits im Kindergartenjahr 2024/25 soll der neue Kindergarten seinen Betrieb aufnehmen. Die Zeit drängt also. Dem Investor „3L Architekten“ aus Menden gefiel das Projekt so sehr, dass sie im Rat ihre Vorschläge für den Bau eines zweigeschossigen Kindergartens vorstellten.

Die drei Herren von 3L (links) stellen im Rat ihr Projekt vor.

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Dabei war Voraussetzung gewesen, dass sie sich an das Gestaltungskonzept des Büros Loth anlehnten. Davon konnten sich die Ratsmitglieder überzeugen. „Die Planung kann auch noch nach ihren Wünschen verändert werden“, so hieß es von Seiten des Planungsbüros. Die gesetzlichen Vorgaben seien sowieso schon alle beachtet und auch die geforderte Holzfassade sei schon in den Planungen berücksichtigt. Je schneller man sich jetzt für diese typische Betreiberimmobilie entscheiden würde, desto einfacher werde es, alles weiter zu entwickeln.

Bürgermeister Hubertus Mühling zeigte sich irritiert von der Zweigeschossigkeit des Kindergartens. „Das ist Neuland für uns.“Fachbereichsleiter André Flöper machte auch noch einmal deutlich, dass der Bau unbedingt erforderlich sei. „Wir haben eine Versorgungsquote von 35 Prozent, nach Fertigstellung 41 Prozent und damit ist der Bedarf dann auf Jahre gedeckt.

Der Rat der Stadt Balve stimmte einstimmig für die neue Projektgesellschaft „Tegralis für Kinder Balve UG“zu. Die Gesellschaft, die das Projekt realisieren wird und ebenfalls aus den Personen der 3L Gbr  besteht, wird einen entsprechenden Erbaurechtsvertrag abschließen. Sie muss allerdings nun erst noch gegründet werden.   kr


Bürgermeister Hubertus Mühling zeigt den Ratsmitgliedern, wo der neue Kindergarten demnächst stehen wird.     Foto: Roland Krahl

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