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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Wocklum. Nur noch wenige Tage und das Museum Luisenhütte öffnet wieder seine Pforten. In diesem Jahr gibt es erneut einiges zu sehen und zu hören und einige Neuerungen. Museumspädagogin Bernadette Lange verrät der HÖNNE-ZEITUNG, was so alles geplant ist.
Frau Lange (Foto), am Sonntag, 5. Mai, wird die Saison in der Luisenhütte offiziell eröffnet. Wie die Jahre zuvor ist ein tolles Programm geplant.

Können Sie uns verraten, was genau und zu welchen Uhrzeiten?
Wir starten mit einem Museumsfest in die neue Saison. Damit ist klar: Die Luisenhütte kann nach der sechsmonatigen Winterpause wieder besucht werden. Die Saisoneröffnung findet am 5. Mai ganztägig von 11 bis 18 Uhr statt. Das gesamte Programm, ob Vorführungen, Musik, Mitmachaktionen für Kinder oder Museumsführungen, ist kostenlos. Bevor Landrat Marco Voge die Veranstaltung um 12 Uhr offiziell eröffnet, wird bereits die mobile Band Evas Apfel mit Pop-Klassikern für einen stimmungsvollen musikalischen Auftakt sorgen. Ein besonderes Highlight ist die Greifvogelschau, die um 14 und 16 Uhr startet. Passend zum Reiter-Standort Balve ist die Gruppe Pantao mit ihren Großfiguren, den Windpferden, unterwegs. Der Mitmachzirkus Clowns and Company aus Lüdenscheid lädt alle Kinder dazu ein, von 13 bis 18 Uhr allerlei Jonglage-Requisiten auf dem großen Platz vor dem Stadtmuseum auszuprobieren.
Selbstverständlich gibt es auch etwas zu essen und zu trinken: Der Balver Schwimmverein verkauft selbst gebackenen Kuchen, Waffeln und Heißgetränke. Für Kaltgetränke und leckere Bratwurst vom Grill ist ebenfalls gesorgt. Der Türkisch-Islamische Verein Balve bietet selbst gebackene türkische Pizza an.

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Natürlich muss an solch einem Tag das Wetter mitspielen. Sagen Sie unseren Lesern doch mal, warum sie auch kommen sollen, wenn es nicht so schön ist.
Die Veranstaltung „Saisoneröffnung“ findet bereits zum 10. Mal statt. Wir feiern also ein kleines Jubiläum. Bisher hatten wir immer Glück mit dem Wetter, sodass ich davon ausgehe, dass auch dieses Mal die Sonne scheinen wird. Falls es tatsächlich nicht so schön sein sollte, ist vieles in der Luisenhütte möglich. Funktionieren werden auf jeden Fall die Führungen durch das Industriemuseum, die regelmäßig starten. Ebenfalls stattfinden wird das Konzert des Frauenchors FemmeVokals um 15 Uhr in der Abstichhalle direkt vor dem Hochofen. Der Chor aus Plettenberg präsentiert Stücke aus den Bereichen Pop, Musical, Spiritual und Traditional. Ebenfalls stattfinden werden die Mitmachstände der Museumspädagogik. Thematisch geht es in diesem Jahr in die Steinzeit. So besteht die Möglichkeit, wie in der Steinzeit mit Kreide und Erdpigmenten zu malen. Außerdem können die jungen Gäste Ketten aus Naturmaterialien herstellen. Die Kinder können ihre kreativen Werke direkt mitnehmen. Wer gerne sein Aussehen verändert, der ist beim Kinderschminken genau richtig. Alle Stände sind von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Es ist ja in diesem Jahr eigentlich das erste Jahr so richtig nach der Corona-Pandemie. Erwarten Sie da besonders viele Besucher?
Bereits 2022 und 2023 hatten wir bei unseren großen Veranstaltungen an der Luisenhütte wie „Saisoneröffnung“ und „Luise heizt ein“ gute Besucherzahlen von mehreren tausend Menschen. Die Veranstaltungen haben ihren festen Platz im Veranstaltungskalender der Stadt.
Luft nach oben gibt es nach wie vor bei den alltäglichen Museumsbesuchen.

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Eine Frage zur bevorstehenden Saison: Der Kreisausschuss hat ja beschlossen, dass keine Eintrittsgebühren mehr verlangt werden. Wie kann ich denn dann an Führungen teilnehmen? Muss ich mich vorher anmelden?
Die Abschaffung der Eintrittsgelder stärkt die kulturelle Teilhabe und macht die Luisenhütte für alle Gesellschaftsschichten finanziell zugänglich. Wir erhoffen uns dadurch einen positiven Effekt auf die Besuchszahlen. Immer am letzten Sonntag im Monat finden außerdem um 14 und 16 Uhr offene, kostenlose Führungen durch das Industriemuseum statt, bei denen sich jeder spontan anschließen kann. Gruppenführungen müssen unter 02352 9667024 oder per Mail an museen@maerkischer-kreis.de angemeldet werden. Pro Gruppe können 20 Personen teilnehmen, bei größeren Gruppen können auch mehrere Gruppen parallel starten. Das Honorar von 55 Euro pro Gruppe geht direkt an den Museumsführer.

Das nächste Event „Luise heizt ein“ ist ja auch schon terminiert. Wann findet es statt, unter welchem Motto steht es und was sind die Highlights?
Bitte dick im Kalender anstreichen: Luise heizt ein, Samstag, 29. Juni, 17  bis 23 Uhr. Ich darf noch nicht zu viel verraten, aber das diesjährige Motto lautet „Kein Schrott.“ Schrott ist wertvolles Recycling-Material und kann außerdem ganz wunderbar zweckentfremdet werden. Autohupen, Stoßstangen oder Auspuffrohre werden zu witzigen Instrumenten getunt und zwerchfellerschütternd und virtuos gespielt. Die Besucherinnen und Besucher treffen auf elektrische Roboter aus Verpackungsmüll, sie werden Zeugen eines Mikrodramas im Motorraum. Das liebevoll inszenierte und schillernd präsentierte Event wird zur kleinen Reise durch die Sphären des reanimierten Schrotts.

Wird es in den Sommerferien auch wieder eine Abenteuerfreizeit für die Kinder geben? Wie sehen da die Planungen aus?
Die Sommerferienaktion wird vom 13. bis 16. August, also in der letzten Ferienwoche, wieder in der Form eines Historischen Spiels stattfinden. Das heißt: Die Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren begeben sich für vier Tage auf eine Zeitreise und schlüpfen in die Rollen von Handwerkern. Im Moment überlegen wir noch, in welche Zeit wir in diesem Jahr eintauchen werden. Ich kann aber versprechen, dass es auch diesmal spannende Tage sein werden.

Die Besucherzahlen sind ja immer ausbaufähig. Wie sehen Sie da die Entwicklung im Rahmen des Geschichtsparks Balve? Wird ein Besuch der Luisenhütte interessanter und wann wird der Endausbau fertig sein?
Mit der Wiedereröffnung im Mai dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf einige Neuerungen freuen, die wir dank der Fördermittel aus dem Projekt „Geschichtspark Balve“ umsetzen konnten. Besonders beeindruckend sind die fünf Pepper´s Ghost-Projektionen. Dieser nach seinem Erfinder benannte Illusionstrick spiegelt bewegte Bilder geisterhaft in eine tatsächliche Umgebung ein. Mit professionellen Schauspielern gefilmte Infotainment-Szenen lassen auf diese Weise Persönlichkeiten der regionalen Geschichte in Lebensgröße „wiederauferstehen“ und zu uns sprechen. In der Luisenhütte erzählen ein Hüttenschreiber, ein Tagelöhner, ein Hüttenmeister, der Mechanikus Wilhelm Berg und ein Former in der Gießerei von ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen. Dadurch wird der Besuch des Industriemuseums gerade für die jüngere Zielgruppe interessanter.

Zum Abschluss: Der Prophet im eigenen Land zählt meistens ja nicht viel. Warum sollen Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt Balve mit oder ohne Kindern die Luisenhütte besuchen?
Einzigartig für Deutschland ist in Balve-Wocklum eine Hochofenanlage mit Eisengießerei komplett erhalten geblieben. Dieses besondere Alleinstellungsmerkmal ist vielen leider nicht bekannt. An kaum einem anderen Ort kann man so anschaulich nachvollziehen, wie Eisen hergestellt und weiterverarbeitet wurde. Ich hoffe, dass viele Balver Bürgerinnen und Bürger kommen, um sich die neuen Medienstationen anzuschauen. Außerdem ist die Luisenhütte sehr idyllisch gelegen. Während die Kinder auf dem Spielplatz spielen, können es sich die Eltern bei Kaffee und Eis gut gehen lassen. Oder die Radfahrer nutzen die Pause an der Hüttenschänke, um ihr E-Bike zu laden.

Vielen Dank, Frau Lange für die Beantwortung der Fragen und dann wünscht die Redaktion der HÖNNE-ZEITUNG eine erfolgreiche Sommersaison für das einmalige Erlebnis Luisenhütte.

Das Interview führte Roland Krahl per E-Mail.

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