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Balve. (R.E.) Aufgeregte Eltern hatten sich am Montag über die Informationspolitik der Realschul-Rektorin Nina Fröhling mokiert. Die zum Teil heftige Kritik war jedoch unangebracht, denn für die Verwirrung und Verärgerung bei Schulleitung, Eltern und Kindern ist das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises ganz allein verantwortlich. Denn nach wiederholter Nachfrage stellte sich heraus, dass die Behörde in Lüdenscheid am Samstag eine Falschmeldung an die Realschulleiterin heraus gegeben hat.

Im Gespräch mit dem Leiter des Gesundheitsamtes des Märkischen Kreises, Volker Schmidt, wurde deutlich, dass der von ihm geleitete Fachbereich die Nachricht an die Schulleiterin versandte, aus der eindeutig hervorging: Bei allen 24 Personen (Kinder und Lehrer) von der Städtischen Realschule, die auf das Corona-Virus getestet worden sind am Freitag, ist das Ergebnis negativ.

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Warum das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises diese Information nach Balve geschickt hat, ist im Detail nicht nachvollziehbar. Schmidt räumt lediglich ein, dass der Fehler beim Märkischen Kreis liegt. Denn als die Botschaft per Mail von Lüdenscheid nach Balve transportiert worden ist, lagen der Behörde nicht alle Testergebnisse vor.

Als das Labor alle Testergebnisse an den Kreis weiterreichte, stellte sich nämlich heraus, dass zwei weitere Schüler mit dem Corona-Virus infiziert sind. Und genau das konnte die Schulleiterin nicht wissen, das ist ihr erst viel später vom Gesundheitsamt mitgeteilt worden. Da hatte sie bereits alle Eltern informiert, dass alles im grünen Bereich ist.

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Warum der Leiter des Gesundheitsamtes, Volker Schmidt, bei zumindest drei infizierten Schülern keine Quarantäne für die betroffenen Klassen verfügt, dafür hat er folgende Erklärung. Es gäbe seitens des Gesundheitsamtes ein Corona-Ermittlungs-Team, das sich mit jedem Einzelfall beschäftigen würde. In Balve sei es zu dem Entschluss gekommen, dass es nicht erforderlich sei, eine ganz Klasse in Quarantäne zu schicken. Sein Team habe festgestellt, dass die Schülerinnen und Schüler Masken getragen hätten während des Unterrichts. Diese Erkenntnis wird sowohl von der Rektorin als auch den Eltern und Kindern nicht geteilt. Aus der Realschule wird lediglich bestätigt, dass die Lehrer eine Maske getragen hätten sowie das eine oder andere Kind. „Es gibt keine Maskenpflicht mehr, deshalb tragen die Kinder auch nur noch vereinzelt einen Mund-/Nasenschutz im Unterricht“, sagte uns die Rektorin.

Auf Nachfrage unserer Zeitung sieht das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises trotz der bisher nachgewiesen drei Corona-Infizierten keinen Grund, ganze Klassen in Quarantäne zu beordern. „Wir wägen immer ab. Denn oftmals ist es schwierig für die Eltern, ihre Kinder tagsüber zu betreuen, weil sie arbeiten müssen“, so der Leiter des Gesundheitsamtes des Märkischen Kreises, Volker Schmidt. Dass einige Eltern das Geschehen und die Ausbreitung des Corona-Virus völlig anders bewehrten, ließen sie unsere Zeitung wissen: „Wir warten jetzt erst einmal ab, was der weitere Test (Red.: sieben Kinder) am Montag ergeben hat. Danach entscheiden wir, ob wir unsere Kinder wieder in die Realschule schicken.“

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