Von Richard Elmerhaus
Balve. Die Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve sorgt dafür, dass es großen Zirkus um den Zirkus gibt, der seit 14 Tagen vor der Balver Höhle campiert und keine Anstalten macht, weiter zu ziehen.Obwohl der letzte Vorhang bereits am Sonntag, 6. Mai, gefallen ist, blockiert er den dringend benötigten Parkplatz, die Wiese zwischen Hönnebrücke und HönneVital.
Darüber ist der Festspielverein Balve sichtlich verärgert. Denn ihm war die Parkfläche für die Märchenwochen von der Bruderschaft zugesagt worden
„Wir wollten die Wiese nutzen, damit die Darsteller unseren beiden Stücke Villa Sonnenschein und Die kleine Hexe ihre Fahrzeuge dort abstellen können. Jetzt müssen wir auf den Parkplatz Nitsche ausweichen. Dafür sind wir der Firma Nitsche zwar dankbar, aber das ständige Überqueren der Bundesstraße 229 ist sehr gefährlich für unsere Ensemblemitglieder“, erklärt die 1. Vorsitzende des Festspielvereins Balve, Ulrike Mertens. Sie hatte mehr Fingerspitzengefühl von der Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve erwartet.
Völlig zu recht. Deshalb beschwerte sie sich beim Vorsitzenden des Höhlenvermietungsausschusses Wolfram Schmitz. Der fiel jedoch aus allen Wolken, er wusste nämlich von nichts. Sein Gremium war vom 2. Vorsitzenden der Schützenbruderschaft, Wilfried Schweitzer, ausgebremst worden.
Er war es, der dem Zirkus Grünes Licht für die Nutzung der Wiese erteilte, obwohl der in Konkurrenz zu den Märchenspielen vor der Balver Höhle gastierte. „Wir wussten von nichts. Haben den Zirkus aber am Premieren-Wochenende als störend empfunden. Zumal uns Parkplätze gefehlt haben“, heißt es seitens des Festspielvereins. „Ich bin kein Zirkusgegner, aber dass er mit unseren Vorstellungen kollidiert, ist nicht in Ordnung“, ist Ulrike Mertens sauer über das Verhalten der Schützenbruderschaft Balve, die es bis zum heutigen Abend nicht geschafft hat, den Zirkus von der Wiese zu bekommen.
Zwar suchte der 1. Vorsitzende Christoph Rapp am Sonntag das Gespräch mit dem ZirkusDirektor, aber die vereinbarte Räumfrist ließ der Zirkus verstreichen. Zehn Tage nach der letzten Vorführung will die Schützenbruderschaft Balve jetzt die Gangart verschärfen. „Wir werden Ordnungsamt und Polizei einschalten, damit der Zirkus einen Platzverweis erhält“, schließt Geschäftsführer Thomas Scholz weitere Kompromisse aus.„Wir wollen, dass der Zirkus sofort seine Zelte abbaut und weiter zieht, ob er eine Folgeveranstaltung hat oder nicht“, reagiert die Bruderschaft stark verärgert.
Diese scharfe Reaktion wäre gar nicht erforderlich, wenn der Zirkus nicht durch einen Alleingang des 2. Vorsitzenden die Chance erhalten hätte, in Balve sein Quartier aufzuschlagen.