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Balve. Es gibt Tage, da wäre man am liebsten im Bett geblieben. So einen erwischte ich heute. Denn als ich mich um 5.35 Uhr ins Badezimmer bequemte, um mich für meinen morgendlichen Waldspaziergang herzurichten, war ich das erste Mal wenig amüsiert.

Denn abermals kamen nur etwa drei Tropfen in einer gefühlten Ewigkeit aus dem Wasserhahn. Ärgerlich, dachte ich bei mir, und versuchte den lieben Nachbarn, Horst Schnell, vom Wasserbeschaffungsverband Langenholthausen zu erreichen. Er ist nämlich einer der führenden Köpfe dieses ehrenamtlichen Gremiums, das hervorragende Arbeit leistet, aber zuletzt immer häufiger Klagen über die nicht vorhandene Bereitstellung des Trinkwassers hört.

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Aber ebenso wie bei der Wasserlieferung hatte ich auch bei ihm kein Glück. Er war nicht zu erreichen. Letztlich habe ich es dann doch noch geschafft, ein offenes Ohr für mein Anliegen zu finden, und zwar durch einen nicht enden wollenden Anruf beim Chef des Wasserbeschaffungsverbandes, Paul-Martin Perschke. Aus seinem tiefen Schlaf in die Realität eingetaucht, ging plötzlich alles sehr schnell. Der WBV-Chef wurde sofort aktiv, um die Ursache für den Trinkwasserausfall zu finden.

Ein Blick in den Hochbehälter am „Loh“ – alles in Ordnung. Anders in der Schlade, wo jene Pumpstation steht, die dafür Sorge trägt, dass auch das Oberdorf von L.A. mit Wasser versorgt wird. Hier ist nach Angabe von Paul-Martin Perschke wegen des Gewitters der Schutzschalter rausgeflogen. Blitz und Donner waren aber bereits an Fronleichnam gegen 15 Uhr in der Stadt Balve kurz zu Gast.

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Warum die Warnmeldeanlage in der Pumpstation ebenso wie beim letzten Mal keinen Ton von sich gegeben hat, diese Antwort muss im Donnergrollen am heutigen Freitag untergegangen sein. Vielleicht forscht der Wasserbeschaffungsverband aber auch noch nach der Ursache und teilt sie mir als Bürger von L.A. mit, wie vereinbart, wenn er sie nach wochenlanger Recherche endlich heraus gefunden hat. Bis dahin freue ich mich erst einmal ebenso wie alle anderen Bewohner des Oberdorfes, dass die Trinkwasserversorgung wieder sicher gestellt ist. Dank des Wasserbeschaffungsverbandes.

Die erste unangenehme Überraschung gerade verdaut, begab ich mich in die City. In der Hoffnung, mein Portemonnaie mit frischem Geld zu versorgen, betrat ich gut gelaunt die Sparkasse. Aber auch hier lief es für mich nicht wirklich rund. Denn als ich Geld abheben wollte, musste ich erkennen, dass die eisernen Mitarbeiter, sprich Bankautomaten, sich schlafen gelegt hatten. „Stromausfall“, säuselte es aus dem hinteren Bereich des Bankinstituts, „da können wir nichts zu.“ Jau, wie wahr“, dachte ich bei mir – das war es hoffentlich für heute mit den Hindernissen im Alltag.

Bedingt durch meinen herrlichen Waldspaziergang, nur begleitet von den zwitschernden Vögeln, konnte ich aber auch diese Pleite gelassen wegstecken. Gelassenheit, nicht nur am heutige Freitag, sondern an jedem Tag, wünscht Ihnen, liebe Leserinnen und Leser — Ihr

Richard Elmerhaus

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